Viel Twitter-Lob für Krafts Trauerrede
Duisburg (dpa) - Tausende Internetnutzer haben die Gedenkfeier fürdie Loveparade-Opfer am Samstag in sozialen Netzwerken begleitet.Über den Kurznachrichtendienst Twitter erntete die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft viel Lob für ihreRede.
Das Schweigen von Bundespräsident Christian Wulff störte mancheKommentatoren.
„Authentische Rede von Hannelore Kraft. Bei Politikern eherselten!“, lobte ein Twitter-Nutzer. „Hannelore Kraft hat bei derTrauerfeier die passenden Worte gesagt, zu denen andere unfähigwaren. Danke!“, schrieb ein anderer. Die SPD-Politikerin habe Wortegefunden, „die Eindruck hinterlassen“. Ein Twitterer meint sogar:„Mit dieser Rede ist Hannelore Kraft endgültig Ministerpräsidentinvon NRW geworden“.
Doch nicht alle waren mit ihrer Wortwahl einverstanden: „Hat manseine Zukunft nicht immer vor sich?! Trauerrede hin oder her: Phrasenhelfen niemandem, Frau Kraft!“Die Atmosphäre des Gottesdienstes in der Salvatorkirche empfandenviele Nutzer als angemessen: „Sehr bewegende Trauerfeier inDuisburg“, lautete ein Eintrag, ein anderer: „Die Trauerfeier warsehr schön...Bin sehr traurig“.
Ein Twitterer schien erleichtertdarüber, dass der große Menschenauflauf im Duisburger Stadionausblieb: „Keine Massentrauer im MSV-Fußballstadion. Nur 2600Trauernde. Danke!“ Laut Polizei waren gar nur 1500 Besucher imStadion.Dass Bundespräsident Christian Wulff (CDU) still trauern und nichtdas Wort ergreifen wollte, erschloss sich nicht allen Twitter-Nutzern: „Wulff sagt nichts bei der Trauerfeier in Duisburg zurLoveparade. Für mich ist das nicht nachvollziehbar“. Wulff habenichts gesagt, „weil er nichts zu sagen hat“, lautete ein weitererEintrag.
Für wütende Kommentare sorgte das Fernbleiben vonOberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU), der seit Tagen unterBeschuss steht: „Sehe ich das richtig, dass Merkel, Wulff und Kraftbei dem Gottesdienst dabei sind, aber Sauerland nicht??? Was ist dasdenn für ein Witz?!“Krafts Versprechen, man werde „Antworten finden“, kam bei denTwitter-Nutzern überwiegend gut an. Die Verantwortlichen sollten„ihre Schuld büßen“, lautete eine Forderung.
„Für mich ist(Veranstalter Rainer) Schaller der Verantwortliche für das Desaster“,erklärt ein Nutzer. Andere warten weiter auf den Rücktritt desOberbürgermeisters: „Am Montag twitterte ich, dass Sauerland nochmaximal 72 Stunden im Amt bleibt. Ich habe mich leider geirrt.“