Erste Hilfe zur Wahl Infos zur Bundestagswahl: Vom Volkszorn, Würselen und der Uckermark

In unserer Erste-Hilfe-Serie beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Bundestagswahl.

Ein Wahlplakat von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in der Stadt Würselen.

Foto: Rainer Jensen

Berlin. „Die Perle aus der Uckermark.“ So wird Angela Merkel auch schon mal genannt. Wenn auch nicht ganz ernst gemeint. Ihr eigentlicher Spitzname ist ja „Mutti“. Gut, das mögen manche ebenfalls als nicht gerade schmeichelhaft empfinden. Jedenfalls ist es so, dass die Kanzlerin als Angela Kasner in Templin aufgewachsen ist. Die Pfarrers-Familie Kasner war noch in Angelas Geburtsjahr 1954 in die DDR übergesiedelt. Häufig zieht es sie an den Ort ihrer Kindheit zurück. Was das jetzt mit der Bundestagswahl zu tun hat? Eigentlich nichts. Aber auch im Wahlkampf hat Merkel keinen Heimbonus gehabt.

In der Uckermark traf sie der Volkszorn genauso heftig wie anderswo im Osten. Und im Westen war es zum Teil nicht besser. Es flogen Tomaten, es gab „Hau ab“-Rufe und wüste Pöbeleien. Meist von AfD-Anhängern. Vor vier Jahren war das noch nicht so. Politische Kultur sieht jedenfalls anders aus.

Übrigens: Wenn man schon an dieser Stelle die Uckermark erwähnt, dann muss man auch Würselen nennen. Das Städtchen in NRW kannte bis zur Nominierung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten kaum einer. Jetzt werden sogar bei Parteiveranstaltungen Pappen mit „London, New York, Paris, Würselen“ hochgehalten. Was immer das auch soll. In Würselen war Schulz mal Bürgermeister, dort hatte er auch einen Buchladen. Und was haben Würselen und die Uckermark gemein? Das Provinzielle. Mehr aber auch nicht. (has)