EU wartet auf rasche EHEC-Aufklärung aus Deutschland
Brüssel (dpa) - Die EU-Staaten erwarten bei der Suche nach dem Grund für die Infektionen mit dem gefährlichen Durchfallerreger EHEC rasche Aufklärung aus Deutschland.
Dies geht aus einer Erklärung von Gesundheitsexperten aller 27 EU-Regierungen hervor, die am Dienstagabend nach einem Treffen in Brüssel veröffentlicht wurde.
Darin heißt es, die deutschen Behörden würden „ermutigt, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um so rasch wie möglich alle Ursachen für den Ausbruch der Krankheit und den Weg der Infektionen festzustellen“. „Die EU-Staaten nehmen auch zur Kenntnis, dass der Ausbruch geografisch mit einer Gegend um die Stadt Hamburg verbunden ist“, heißt es in der Erklärung. Auf EU-Ebene würden alle nötigen Maßnahmen ergriffen, „sobald die Ursachen für die Infektionen vollständig feststehen“. Die erste Vermutung, Gurken aus Spanien könnten schuld sein, hatte sich nicht bestätigt.
In der EU-Mitteilung heißt es, in Deutschland seien bisher neun Todesopfer eindeutig dem EHEC-Keim zuzurechnen. Die Untersuchungsergebnisse von fünf weiteren Todesfällen in Deutschland stünden noch aus. 373 Menschen seien an dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) erkrankt. Dieses kann zu schweren Komplikationen bei einer EHEC-Infektion führen.
Das EU-Expertengremium teilte mit, es seien bisher außerdem folgende EHEC-Erkrankungen einwandfrei nachgewiesen worden: Schweden 41 (davon 15 HUS), Dänemark 14 (davon 6 HUS), Frankreich 6 EHEC-Fälle, Großbritannien 3 Fälle (davon 2 HUS), Niederlande 7 (davon 3 HUS) und Österreich 2 EHEC-Fälle. In den meisten Fällen handele es sich um Personen, die kurz zuvor in Deutschland gewesen seien.
EU-Gesundheitskommissar John Dalli erklärte, alle EU-Staaten seien entschlossen, „zusammenzuarbeiten sowie wachsam und solidarisch zu handeln“. Es sei positiv, dass die Zahl neuer Infektionen zu sinken scheine, doch müsse unbedingt die Quelle der Infektionen gefunden werden.