Lohnt sich das Sparbuch noch?

Die Sparer stecken seit Jahren in der Zinsklemme: Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten werden nur mager verzinst.

Foto: dpa

Düsseldorf. 1,5 Prozent Inflation im Januar — eine Zahl, die Sparer mit Argusaugen beobachten. Ist sie doch die Messlatte, die es bei Geldanlagen zu überspringen gilt. Dass dies nach wie vor mit üblichen Sparkonten möglich ist, zeigen drei Beispiele.

Foto: dpa

Das Tagesgeldkonto ist sehr beliebt. Sparer können hier jederzeit auf ihr Geld zugreifen, die Zinsen sind vergleichbar mit denen kurzlaufender Festgelder. Zudem können sie ein Tagesgeldkonto regelmäßig besparen. Nachteil: Die Zinsen werden tagesaktuell angepasst — im schlimmsten Fall auch nach unten. Gute Online-Tagesgeldkonten, etwa von ING-Diba, Cortal Consors oder Renault Bank direkt, bringen bis zu 1,5 Prozent. Neben dem Zinssatz sollten Sparer auf Mindestanlagesummen und Zinsstaffeln achten.

Auch kurze Zinstermine von einem oder drei Monaten sind dank Zinseszinseffekt von Vorteil. Genau hinsehen sollte man bei regionalen Sparda Banken oder PSD Banken. Hier liegen die Zinsen meist unter einem Prozent. Tipp: Nur etwa drei Monatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto vorhalten, um im Fall der Fälle nicht blank dazustehen. Zudem sollten vor Eröffnung oder Wechsel die Anbieter von Tagesgeldkonten genau verglichen werden. Vergleichsportale im Internet helfen weiter.

Rasseln die Zinsen weiter in den Keller oder kommt 2014 endlich die Zinswende? Experten sind sich uneinig, frustrierte Sparer verunsichert. Fest steht: Um echten Vermögenszuwachs zu erzielen, sollte ein Teil der Ersparnisse auf ein Festgeld- oder Sparbriefkonto deponiert werden. Vorteil: Der vereinbarte Zinssatz wird über die gesamte Laufzeit hinweg gezahlt — egal wie sich die Zinsen entwickeln. Zudem erhöht sich die Rendite durch Zinseszinseffekte über die Jahre. Interessant wird es aktuell ab drei oder vier Jahren Laufzeit. Vor allem Direktbanken wie Deniz Bank, VTB oder Creditplus bieten über zwei Prozent Zinsen. Aber auch Sparbriefe regionaler PSD Banken wie Rhein Ruhr schützen mit 1,4 Prozent für vier Jahre noch vor realer Geldentwertung. Sparbriefe und Festgelder können aber nicht vorzeitig gekündigt werden. Bei mehrjährigen Laufzeiten lauern Renditeverluste, falls die Zinsen doch steigen sollten.

Tipp: Bei Festgeld und Sparbrief sollten möglichst verschiedene Laufzeiten kombiniert werden — etwa von sechs, zwölf und 36 Monaten. So verbinden Anleger konstant hohe Zinserträge und die Chance zum schnellen Wechsel auf andere Geldanlageformen.

Wie Tages- und Festgelder zählen Sparbücher zu den sichersten — und immer noch beliebtesten — Anlageformen am deutschen Sparmarkt. Reichtümer können damit jedoch nicht erzielt werden. Vor allem die meisten regional tätigen PSD- und Sparda-Banken sowie Sparkassen zahlen nicht einmal ein halbes Prozent Zinsen. Sparbuchangebote moderner Direktbanken bieten Zinsen auf Tagesgeldniveau. Zumindest dort wird Verlust vermieden.