Was tun, wenn wichtige Papiere weg sind?
Düsseldorf. Ein Zischen, ein Knall, und plötzlich brannte derBungalow lichterloh. "Da war nichts mehr zu retten", erinnert sich AnneV. an das Ende ihres Urlaubs in Botswana.
Ein Blitz hatte dieHolzkonstruktion in Brand gesetzt. Alle persönlichen Dinge verbrannten,auch die im "feuerfesten" Safe.
"Reisepass, Handy, Kreditkarten, Bargeld - alles Asche", erzählt Anne V. Zudem hatte die 39-Jährige für die Reise unnötige Sachen wieFührerschein, Firmen- und andere Mitgliedskarten im Portmonee. "Einendloser Papierkriegdrohte."
Während die Frage "Was ziehe ich nun an?" schnell gelöst war undandere Safari-Gäste mit Kleidung aushalfen, wurde die fehlende Identität zum Problem.
Der Tipp, wichtige Papiere als Kopie im Zimmer zu lassen, hätte beidem Feuer zwar nichts gebracht - entsprechende pdf-Daten auf einerzugänglichen E-Mail-Adresse indes schon. "Dann hätte ich einfach onlinegehen, meine Unterlagen ausdrucken und bei den Behörden vorlegenkönnen", ärgert sich Anne V. noch heute.
Botschaften und Konsulate dürfen einen "Reiseausweis als Passersatz"ausstellen. "Das geht leichter und schneller, wenn Sie Kopien allerverloren gegangenen Ausweispapiere vorlegen", heißt es im AuswärtigenAmt.
Doch bis zu einer deutschen Vertretung kann es mitunter ein weiterWeg sein. "Ich war in der Wildnis", erzählt V. Für sie war die deutscheBotschaft in der hunder- te Kilometer entfernten Botschaft in Gaboronezuständig.
Mit geliehenem Geld reiste die Deutsche in die Hauptstadt. Dorterfuhr sie, dass ein Ersatzausweis zwar die Rückreise nach Deutschland,oft aber nicht die Einreise in andere Länder ermöglicht. Dumm, dass aber noch ein Koffer im südafrikanischen Johannesburg stand. "Ich sollte imTransitbereich des Flughafens bleiben."
Die Auslandsvertretung ist nach Auskunft des Auswärtigen Amtes aberberechtigt, einen vorläufigen, vier Wochen gültigen Reisepassauszustellen. Kosten für das Dokument: rund 94 Euro. "Dafür muss derKonsularbeamte aber die heimische Passbehörde beteiligen", heißt es. Bei Anne V. genügte ein Anruf im Bürgerbüro der Heimatstadt, um allenötigen Daten abzurufen.