Kanada hofft gegen Nigeria auf Stürmerin Sinclair
Dresden (dpa) - Findet Christine Sinclair ihren Torriecher zurück? Kanadas „Frau mit der Maske“ ist auch im letzten Spiel der Nordamerikanerinnen bei der WM in Deutschland einmal mehr der Hoffnungsträger.
In der abschließenden und bedeutungslosen Partie der deutschen Vorrundengruppe A am Dienstag in Dresden gegen Nigeria will sich Kanada unbedingt mit einem Sieg verabschieden. Seit ihrem im Auftaktspiel gegen Deutschland (1:2) erlittenen Nasenbeinbruch sucht Kanadas Rekord-Nationalspielerin (161 Einsätze) und -Torschützin (117 Treffer) ihr Glück. Zwar gelang ihr per Freistoß der Ehrentreffer gegen den Gastgeber, beim 0:4 im zweiten Gruppenspiel gegen Frankreich blieb die 28-Jährige jedoch bis auf ihre Gesichtsmaske zum Schutz der lädierten Nase unauffällig.
Wie vor vier Jahren ist für Kanadas Nationalmannschaft auch unter der einstigen Starspielerin Carolina Morace aus Italien schon nach der Vorrunde Feierabend. Dies könnte den vor der WM publik gewordenen Differenzen zwischen der Italienerin und dem Verband neue Nahrung geben und den angedrohten Rücktritt Moraces befördern.
Im letzten WM-Spiel aber fordert Morace vollste Konzentration. „Wir wollen den Leuten noch einmal etwas zeigen und werden in stärkster Besetzung antreten. Wir nehmen das Spiel sehr ernst“, meinte die Trainerin am Montagabend.
Gegen den nach zwei 0:1-Niederlagen gegen Deutschland und Frankreich ebenfalls vorzeitig gescheiterten Afrikameister Nigeria ist Kanada als Nummer sechs der Weltrangliste Favorit. Schließlich hatten die Nordamerikanerinnen vor der WM in 13 Länderspielen dieses Jahres gegen teils hochklassige Konkurrenz wie England oder Schweden nur eine Niederlage kassiert und sich somit zum Geheimfavoriten gemausert. Den Nachweis ihrer Klasse wollen sie nun im Rudolf-Harbig-Stadion erbringen - mit einer möglichst erfolgreichen Christine Sinclair.
Doch auch Nigeria will sich nicht sang- und klanglos aus dem Turnier verabschieden. „Jedes Spiel ist für meine junge Mannschaft wichtig. Wir wollen hier nicht alles verlieren. Ich habe ein gutes Gefühl“, bemerkte Nigerias Trainerin Ngozi Uche.