Verwirrung um Afrika-Star: Anonma oder Anonman?
Augsburg (dpa) - Der Star des Frauenfußballteams von Äquatorialguinea, Genoveva Anonma, gibt neben der pikanten Geschlechtsdebatte weitere Rätsel auf: Wie heißt die 22-Jährige denn nun wirklich - Anonma oder Anonman?
Alle Welt nannte sie bislang Anonma - ihr bisheriger Verein USV Jena, die Medien (darunter auch der „Kicker“), diverse Fußball-Webseiten sowie der DFB in seinem Frauen-Bundesliga-Webbereich. Doch jetzt zur WM gibt der Weltverband FIFA ihren Namen als Anonman an, auf ihrem Nationaltrikot steht ebenfalls „ANONMAN“ und der DFB listet sie im WM-Sektor der Homepage auch als Anonman.
Eine Erklärung für dieses Namens-Wirrwarr war am Mittwoch zunächst nicht zu bekommen. Möglich wäre dies: Ihr voller Name lautet laut Kaderliste der FIFA: Genoveva Anonman Nze - vorher war sie jeweils als Genoveva Anonma Nze bekannt gewesen. Vielleicht wurde das „n“ von Nze jetzt dem Hauptnachnamen Anonma angehängt...
Das ZDF behalf sich bei der Live-Übertragung des WM-Spiels Norwegen - Äquatorialguinea mit einer salomonischen Lösung: In der offiziellen Aufstellung war mit der Nummer 10 Anonman aufgeführt, in Einzeleinblendungen und im Live-Kommentar von Claudia Neumann fehlte das „n“ am Ende jedoch.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte in ihrer WM-Beilage bereits gewitzelt: Vielleicht wolle die FIFA mit dem Schwenk zum Namen Anonman ganz subtil in die Debatte um das Geschlecht der Spielerin eingreifen - damit sei doch alles klar: „A-non-man“ - also ein Nicht-Mann.
Zum Witzeln ist der Spielerin angesichts der öffentlich geäußerten Zweifel an ihrem Geschlecht jedoch nicht zumute. Sie droht nun mit juristischen Gegenmaßnahmen. „Diese Dummheiten ärgern mich. Deswegen spreche ich auch ungern darüber. Aber ich überlege, mir einen Anwalt zu nehmen, wenn dieser Unfug nicht aufhört“, sagte die 22-Jährige in einem Interview von „Zeit Online“. Vor dem WM-Auftakt des Außenseiters hatte es unbewiesene Vorwürfe vor allem vom afrikanischen Rivalen Nigeria gegeben, Anonma sei keine Frau. Die Torjägerin wechselt zur neuen Saison zum deutschen Meister Turbine Potsdam.