Aserbaidschans Sportminister: Olympia-Bewerbung möglich
Baku (dpa) - Aserbaidschan sieht seine Bemühungen um die Olympischen Spiele 2024 als potenzieller Gegenkandidat von Hamburg durch die Reformen des IOC bestärkt.
Es sei nach Ende der Europaspiele in Baku „noch etwas Zeit“ bis zu einer finalen Entscheidung über eine Bewerbung, sagte Sportminister Azad Rahimov in einer Gesprächsrunde.
Unter den aktuellen Ansprüchen sei es für die Regierung aufgrund der notwendigen großen Investitionen noch „unmöglich“, die Sommerspiele zu veranstalten. „Aber wenn die Erfordernisse sich einem realistischeren Ansatz nähern, wird es für ein Land wie Aserbaidschan einfacher, sich für die Spiele zu bewerben“, betonte Rahimov. Dafür führte er die Agenda 2020 des Internationalen Olympischen Komitees an, mit der Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein eine größere Rolle bei Olympia-Bewerbungen spielen sollen.
„Für diese Vision wird es nicht mehr notwendig sein, ein Schwimmstadion für 15 000 bis 18 000 Zuschauer zu bauen, dies hat kein Vermächtnis in irgendeinem Land der Welt“, sagte Rahimov und erinnerte an das Pekinger Olympiastadion. „Dort finden im Moment keine großen Events und keine großen Wettbewerbe statt, es wird ein bisschen zur Ruine.“ Die Bewerbungsfrist endet am 15. September. Bislang haben sich neben Hamburg auch Paris, Boston und Rom beworben.
Aserbaidschan hatte sich noch vor den großen Investitionen für die aktuellen Europaspiele zweimal vergeblich um Olympia bemüht. Patrick Hickey, Präsident des Europäischen Olympischen Komitees, hatte Baku zuletzt als „großartige Bühne“ für den Kontinentalwettbewerb bezeichnet. Allerdings steht die autoritär geführte Regierung von Staatspräsident Ilham Aliyev wegen Verstößen gegen Menschenrechte und die Pressefreiheit in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen.