Barcelona verzichtet auf Kandidatur für Winterspiele 2022

Barcelona (dpa) - München hat im Rennen um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2022 einen Gegner weniger: Die spanische Stadt Barcelona verzichtet offiziell auf eine Kandidatur.

Die Bedingungen seien noch nicht gegeben, um den Zuschlag für 2022 zu bekommen, erklärte Bürgermeister Xavier Trias in einer Mitteilung. Man wolle nun allerdings weiter arbeiten, um die Winterspiele 2026 organisieren zu können. Er sei sehr zuversichtlich, dass man das Ziel erreichen werde, versicherte Trias, der den Verzicht für 2022 schon in der vorigen Woche angekündigt hatte.

Barcelona wollte die Spiele zusammen mit Wintersportorten in den Pyrenäen ausrichten. Trias verriet nun aber, die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und in der spanischen Regierung sowie Vertreter des Nationalen (COE) und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hätten ihm von einer Bewerbung abgeraten. IOC-Präsident Thomas Bach hatte nach spanischen Medienberichten bei einem Treffen mit Trias darauf hingewiesen, dass der Wintersport weder in Katalonien noch im übrigen Spanien auf große Begeisterung stoße und dass das Land keine herausragenden Athleten vorzuweisen habe.

„Ich glaube, in meinen Augen wäre Barcelona ohnehin kein starker Kandidat gewesen“, sagte Gian Franco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS, am Freitag in Sölden. „Wir müssen uns bewusst sein, dass die Leute unter Barcelona nicht unbedingt einen Wintersportort verstehen.“ Er zeigte sich über den Verzicht nicht überrascht. „Ob das einen großen Einfluss auf die Münchner Bewerbung hat, das glaub ich an für sich nicht“, meinte Kasper.

München erwägt eine Kandidatur für die Winterspiele 2022 ebenso wie Oslo, Östersund (Schweden), Krakau (Polen) und Lwiw (Ukraine). Kasachstans Hauptstadt Almaty hat seine Bewerbung bereits bekanntgegeben. Die Frist zur Anmeldung beim IOC endet am 14. November.

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