De Maizière: Aus München lernen
Krasnaja Poljana (dpa) - Bundesinnenminister Thomas de Maizière will eine neue deutsche Bewerbung um Olympische Spiele nicht mit dem gleichen Prozedere wie bei der zweimal gescheiterten Münchner Kandidatur angehen.
„Das bisherige Verfahren, in dem man sagte, wir können uns mal bewerben und machen einen Wettbewerb, ist kein erfolgsorientierter Weg“, erklärte der CDU-Politiker bei den Winterspielen im Deutschen Haus in Krasnaja Poljana. „Wir müssen von Anfang an auf regionaler und nationaler Ebene in Sport, Politik und Wirtschaft überlegen, ob das Sinn macht, wie das Sinn macht und wann das Sinn macht.“
Die Initiative sollte vom Sport ausgehen. „Wir werden das unterstützen, aber dazu gehört, die schlechten Erfahrungen mit den Münchner Bewerbungen auszuwerten“, forderte de Maizière. Außerdem müsse man abwarten, wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Zuge seines Reformprozesses die Vergabekriterien für die Spiele modifiziere. „Wenn wir das ausgewertet haben und etwas über andere Vergabekriterien vom IOC gehört haben, sollten wir uns zusammensetzen und es neu angehen“, meinte er.
München hatte sich mit Garmisch-Partenkirchen zweimal um die Winterspiele beworben. Bei der Kandidatur für 2018 unterlag die bayerische Landeshauptstadt bei der IOC-Wahl gegen Pyeongchang, beim Anlauf für 2022 stoppte ein Bürgerbegehren das Prestigeprojekt.