Fecht-Silber für Heidemann - Biedermann ohne Medaille
London (dpa) - Degenfechterin Britta Heidemann hat für die deutsche Olympia-Mannschaft die Medaillenspur gelegt.
Vier Jahre nach ihrem Triumph in Peking verlor die 29-Jährige in London erst im Finale gegen Jana Schemjakina aus der Ukraine mit 8:9 nach Verlängerung, holte aber am dritten Wettkampftag mit Silber die ersehnte erste Medaille für das deutsche Team. Das letzte Gefecht begann mit mehr als 60-minütiger Verspätung, weil die im Halbfinale gegen Heidemann nach Verlängerung unterlegene Südkoreanerin Shin A-Lam während eines erfolglosen Protestes ihrer Mannschaft auf der Planche sitzen geblieben war.
Für Schwimmstar Paul Biedermann erfüllte sich der Traum vom olympischen Edelmetall nicht. Der Weltrekordler musste sich über 200 Meter Freistil mit Rang fünf zufriedengeben. Auch die Wasserspringer Patrick Hausding und Sascha Klein gingen leer aus. Das zum Favoritenkreis gezählte Duo kam nach einem verpatzten Rückwärtssalto im Synchron-Wettbewerb vom Turm nicht über Rang sieben hinaus.
Die vagen deutschen Medaillen-Hoffnungen im Turnen platzten ebenfalls. Nach Patzern am Seitpferd von Andreas Toba und Philipp Boy musste sich die Riege um den starken Fabian Hambüchen mit dem siebten Platz im Mannschaftswettbewerb zufriedengeben. Gold ging an China vor Japan und Großbritannien. Dort hatte es einen Protest der Japaner gegeben, die dadurch noch auf den Silber-Rang vorrückten.
Die deutschen Vielseitigkeitsreiter liegen nach dem Geländeritt weiter auf Goldkurs. Vor dem abschließenden Springen am Dienstag lag das Quintett vor den Mannschaften aus Großbritannien und Schweden. In der Einzelwertung führte Ingrid Klimke gleichauf mit der Schwedin Sara Algotsson-Ostholt. Weltmeister Michael Jung geht als Vierter in die Entscheidung.
Durch die Siege im Turnen, Turmspringen und Frauen-Gewichtheben baute China seine Führung in der Länderwertung am dritten Wettkampftag der Spiele mit insgesamt neun Goldmedaillen weiter aus. Das Team der USA rangiert nach 38 Entscheidungen mit fünfmal Gold, siebenmal Silber und fünfmal Bronze auf dem zweiten Rang.
Durch Missy Thompson und Matthew Grevers jeweils über 100 Meter Rücken feierten die US-Amerikaner zwei Siege in den Schwimm-Finals. Rücken-Spezialist Helge Meeuw belegte im Finale einen guten sechsten Platz. Der Franzose Yannick Agnel holte über 200 Meter Freistil sein zweites Gold in London, Ruta Meilutyte errang über 100 Meter Brust den ersten Schwimm-Olympiasieg für Litauen.
Im Tischtennis-Turnier erreichte Dimitri Ovtcharov durch einen 4:0-Sieg über den für Österreich startenden gebürtigen Chinesen Weixing Chen bereits das Viertelfinale. Rekord-Europameister Timo Boll scheiterte dagegen im Achtelfinale sensationell mit 1:4 am Rumänen Adrian Crisan und verpasste auch im vierten Anlauf seine erste Einzel-Medaille bei Olympia.
Nach Julia Görges zogen auch Angelique Kerber und Sabine Lisicki in die zweite Runde des Tennis-Turniers ein. Kerber profitierte von der Aufgabe ihrer tschechischen Gegnerin Petra Cetkovska, Lisicki setzte sich in drei Sätzen gegen Ons Jabeur aus Tunesien durch. Philipp Petzschner scheiterte am Serben Janko Tipsarevic und schied auch im Doppel an der Seite von Christopher Kas aus. Bei den Damen zogen Görges und Anna-Lena Grönefeld ins Achtelfinale ein.
Die deutschen Hockey-Herren starteten mit einem 2:1 gegen Belgien ins Turnier. Badminton-Spielerin Juliane Schenk qualifizierte sich als Gruppen-Erste für das Achtelfinale. Julius Brink und Jonas Reckermann erreichten als erstes deutsches Beachvolleyball-Duo das Achtelfinale. Das Halbfinale im Kanuslalom erreichte Jasmin Schornberg, die Canadier-Fahrer David Schröder und Frank Henze schieden aus.
Die Pleitenserie bei den Judokas hält an. Am dritten Wettkampftag war für Miryam Roper und Christopher Völk schon in der ersten Runde Schluss. Nun hoffen die deutschen Mattenkämpfer auf Olympiasieger Ole Bischof, der am Dienstag seinen Wettkampf bestreitet.