Hamburger Sportbund gegen Bewerbung für Olympia 2024
Hamburg (dpa) - Nach dem Aus für die Münchner Olympia-Bewerbung haben sich die sportlichen Entscheidungsträger in Hamburg gegen eine Kandidatur für Sommerspiele 2024 ausgesprochen.
„Es wäre fahrlässig, jetzt damit nach vorne zu gehen“, sagte Günter Ploß, Präsident des Hamburger Sportbunds (HSB), dem „Hamburger Abendblatt“. Zunächst müsse analysiert werden, was in München falsch gelaufen sei.
„Eine Bewerbung für Olympia ist ein Marathon, kein Sprint“, betonte Frank Reschreiter, Sprecher des Sport- und Innensenators Michael Neumann (SPD): „Hamburg hat das Potenzial, jede große Veranstaltung ausrichten zu können. Spätestens Ende des Jahrzehnts wollen wir so weit sein, dass wir uns erfolgreich auf jedes nationale und internationale Event bewerben können.“ Bereits im Mai hatte Neumann gesagt, eine Olympia-Bewerbung sollte durch einen Volksentscheid abgesegnet sein. Vor dem Hintergrund der ausufernden Kosten um die Elbphilharmonie sind die Politiker vorsichtig, was ein Mammutprojekt Olympia angeht.
Ploß ergänzte, einige wichtige Vorbedingungen müssten erfüllt sein: Es müsse international eine Chance für die Bewerbung geben; die Unterstützung von Politik und Bevölkerung müssten gesichert sein - und die Frage der Kosten müsse geklärt sein. „Die Spiele in London haben 12 Milliarden Euro gekostet. Da muss man vorher sagen, wer das am Ende bezahlt.“ Unter diesen Gesichtspunkten sei „2024 für Hamburg nicht erreichbar“.
Fußball-Idol Uwe Seeler würde dagegen eine erneute Kandidatur begrüßen: „Ich finde es schade, dass die Bewerbung von München schon so früh gescheitert ist. Hamburg sollte jetzt versuchen, sich selbst wieder zu bewerben. Das wäre eine tolle Sache.“ Hamburg war in der nationalen Ausscheidung um die Spiele 2012 an Leipzig gescheitert.