Hausding/Klein trotzen Gewitter und holen Olympia-Ticket
Rio de Janeiro (dpa) - Patrick Hausding bewies im Gewittersturm von Rio de Janeiro während der 45-minütigen Zwangspause Entertainer- Qualitäten.
Mit einer Wachsflasche als Mikrofonersatz versuchte sich der Berliner Wasserspringer vor der Kamera des Livestreams als Reporter und sandte auf Englisch einen Situationsbericht in die Welt. „Ich dachte mir, nutze einfach die Zeit“, sagte Hausding. Mit seinem Sprungpartner Sascha Klein schaffte er das Olympia-Ticket vom Turm unter besonderen Umständen. Das Duo musste als letztes Paar vor der Unterbrechung noch springen.
„Es war sehr wild und fiel schwer, wenn man vom Wind verweht da oben steht und der Regen, fast Hagel, einem ins Gesicht peitscht“, berichtete Hausding. Trotzdem schafften die Olympia-Zweiten von 2008 Platz zwei hinter Chinas Weltmeistern. „Sie hatten Nerven aus Stahl, Hut ab“, lobte Lutz Buschkow. Der Wassersprung-Cheftrainer ist wahrlich nicht zart besaitet, bei Blitz und Donner aber wurde auch ihm mulmig. „Das war fast beängstigend und schon im Grenzbereich. In Deutschland würde man das schneller unterbrechen.“ Man habe aber bewusst auch bei Regen unter freiem Himmel trainiert, um sich auch für solche Bedingungen zu wappnen. „Die Jungs sind ja keine Weicheier“, kommentierte Buschkow zufrieden.