Ehemaliger Weltklassesprinter IOC suspendiert und Mitglied Frank Fredericks
Lausanne (dpa) - Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere Weltklassesprinter Frank Fredericks ist vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als Mitglied suspendiert worden.
Das IOC begründete die Entscheidung seiner Exekutive mit „der Schwere und Dringlichkeit der Situation und der Wirkung auf das Ansehen des IOC“. Dem 50-Jährigen aus Namibia sind vorläufig alle seine Rechte als IOC-Mitglied entzogen worden.
Fredericks war in der vergangenen Woche von einem Pariser Untersuchungsrichter angehört worden. Frankreichs Justiz hatte ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Es gehe um den Verdacht der „passiven Korruption“ und der „Verschleierung von Korruption“, hatte die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Justizkreise gemeldet.
Fredericks wird nach früheren Angaben vorgeworfen, dass seine Firma Yemi Limited Zahlungen von Papa Massata Diack, dem Sohn des ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack, erhalten haben soll. Die Zahlung sei laut Mitteilung des Leichtathletik-Weltverbandes kurz vor der Vergabe der Olympischen Spiele 2016 nach Rio de Janeiro erfolgt.
Fredericks hatte hingegen stets erklärt, dass das Geld ordnungsgemäße Zahlungen für erbrachte Leistungen gewesen seien, die in keiner Verbindung zum Abstimmungsverfahren für die Vergabe der Rio-Spiele gestanden hätten.
Fredericks gewann 1992 und 1996 vier olympische Silbermedaillen. 1993 wurde er in Stuttgart Sprintweltmeister über 200 Meter.