Julius Brink hält Anti-Doping-Kampf für heuchlerisch
Rio de Janeiro (dpa) - Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink hat den Anti-Doping-Kampf kurz vor den Olympischen Spielen als „heuchlerisch“ bezeichnet.
Es werde derzeit so getan, als wäre dies „weltweit das größte Anliegen“, sagte Brink der „Westdeutschen Zeitung“. „Das ist mitnichten der Fall. Auch in Deutschland ist das ganz sicher nicht so.“
Mit Blick auf den teilweisen Ausschluss russischer Sportler von Olympia und das staatliche Doping-System Russlands empfahl er den Deutschen, „sehr ruhig“ zu sein und „nicht mit dem Finger auf andere“ zu zeigen. Schließlich nage die Nationale Anti Doping Agentur NADA finanziell am Hungertuch und werde hierzulande knapp gehalten. „Wir hier in Deutschland sind definitiv nicht in der Position, uns im Anti-Doping-Kampf groß aus dem Fenster zu lehnen“, sagte der 34-Jährige.
Nach Ansicht von Brink, der in London 2012 mit seinem Partner Jonas Reckermann Gold gewonnen hatte, durchlebt der Sport derzeit eine schwierige Phase. „Doping, FIFA, IOC - alles schädlich für den Sport“, meinte er auch mit Blick auf die Olympischen Spiele, die am 5. August in Rio de Janeiro starten. „Wenn man beim Zusehen vom Sofa aufspringt und später erfährt: Das war alles getürkt - etwas Schlimmeres gibt es nicht für den Sport. Das ist der worst case.“