Kultur Blick durchs Fenster: Fotoforum zeigt Ausstellung online

Leise Einsichten, ungewöhnliche Durchsichten und besinnliche Ausblicke werden versprochen.

 Das Fotoforum Wuppertal ist eine Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld-Südstadt. Hier von links: Fritz Zander, Claus-Dieter Meier und Detlef Hinz.

Das Fotoforum Wuppertal ist eine Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld-Südstadt. Hier von links: Fritz Zander, Claus-Dieter Meier und Detlef Hinz.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Der Blick durch ein Fenster ist immer etwas sehr Persönliches. Wir schauen vom eigenen Standort aus in einen uns fremden Raum. Mal als Entdecker, mal als Voyeur, mal als unbeteiligter Beobachter – aber immer in fremdes Terrain eindringend. Inspiriert durch die Wuppertaler Fensterbilder des Künstlers Oscar Schlemmer hat das Fotoforum Wuppertal sich dieses besonderen Blicks angenommen und präsentiert seine Bilder aktuell auf ihrer frisch überarbeiteten Webseite. Die Fotografen haben sich dabei nicht nur auf Fensterblicke aus Wuppertal beschränkt, sondern aus ihren Archiven auch darüber hinaus spannendes Fotomaterial zur Verfügung gestellt.

Anfang der 80er Jahre folgte die erste Ausstellung in einer Kneipe

Das Fotoforum Wuppertal ist eine Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld-Südstadt und besteht aus mehr als 15 fotofreudigen Mitgliedern. Ins Leben gerufen wurde sie 1978 vom damals neuen Pfarrer Frank Petig, der Gleichgesinnte für sein Hobby suchte. So entstand eine experimentierfreudige Fotogruppe, die sich regelmäßig im Pfarrhaus der Christuskirche am Unteren Grifflenberg trifft.

Anfang der 80er folgte die erste Ausstellung in einer Kneipe. 1991 wurde dann der ungenutzte Turm der Kirche, der früher ein Jugendcafé war, in Eigenregie zur „Galerie im Turm“ umgebaut. Dort werden jährlich vier bis fünf Ausstellungen gezeigt, die des Fotoforums sowie auch die anderer Fotografen. 2013 wurde die wohl höchste Fotogalerie im Tal dann aufwändig renoviert und seit 2016 ist sie sogar barrierefrei durch einen Aufzug zu erreichen.

Mitten in den Vorbereitungen
kam der Lockdown

Die letzte geplante Ausstellung sollte Anfang November zur Woga stattfinden, doch dann kam der Lockdown. „Wir waren mitten in den Vorbereitungen. Jetzt hängen unsere Bilder verwaist in der Galerie“, erzählt Detlef Hinz, Mitglied seit 2005. Aber das hat die Hobbyfotografen nicht ausgebremst, im Gegenteil, sie nutzten die Corona-Krise, um ihre Onlinepräsenz auszubauen und nun ihre Arbeiten digital präsentieren zu können. „Wir haben unsere Homepage zwar schon länger, aber seit einem Jahr haben wir einen neuen Fotofreund, der sich da auskennt. Er hat uns einen digitalen Schub gegeben und betreibt nun die Webseite.“

Im Abstand von sechs Wochen werden dort nun ihre Arbeiten präsentiert. Alle zwei Wochen trifft sich das Forum in Videomeetings und plant Themen- und Fotoauswahl. Die aktuelle Ausstellung „Fensterblicke“ ist seit etwa zwei Wochen online.

Unter fotoforum-wuppertal.de können die 36 spannenden und sehr unterschiedlichen Fensterblicke betrachtet werden. Es sind vor allem die extremen Lichtverhältnisse zwischen innen und außen, die Detlef Hinz dabei interessieren. Wichtig bei ihrer Motivauswahl war den Fotografen auch, einen Schritt zurückzutreten, um so noch ein Detail des Fensters zu sehen und einzufangen. So entstanden leise Einsichten, ungewöhnliche Durchsichten und besinnliche Ausblicke.