Neuer Anabolika-Nachweis: Deutsche Athleten negativ

Bonn (dpa) - Die eingefrorenen Doping-Proben der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking und der Winterspiele 2006 in Turin werden mit der neuen Anabolika-Nachweismethode noch einmal untersucht.

„Das IOC ist gerade dabei die Proben der Turin-Spiele nachträglich zu testen und wir können bestätigen, dass wir dabei auch das verfeinerte Analyseverfahren für anabole Steroide nutzen“, erklärte Arne Ljungqvist, der Chefmediziner des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

Mit den Ergebnissen der nachträglichen Analysen sei bis Ende des Jahres zu rechnen. Das ganze Verfahren der Nachtests inklusive der Sanktionen soll nach Angaben von Ljungqvist bis zum 7. Februar, dem Eröffnungstag der Sotschi-Spiele, abgeschlossen sein. Bei den Winterspielen in Turin wurde nur die russische Biathletin Olga Pilewa nach ihrem Silbermedaillengewinn des Dopings überführt. Auch bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Sotschi wird der verfeinerte Nachweis zum Einsatz kommen. Die Doping-Proben von Olympischen Spielen werden acht Jahre lang eingefroren.

Deutsche Athleten sind bei den positiven Dopingproben durch die neue Anabolika-Nachweismethode bisher nicht betroffen. Das teilte die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) mit. Den Kontroll-Laboren in Köln und Kreischa steht das neue Analyseverfahren seit 2012 zur Verfügung. Seitdem hat die NADA nach eigenen Angaben 3500 Proben mit dieser Methode auf Stanozolol und Oral-Turinabol untersuchen lassen.

Die ausgefeilteren Messverfahren, mit denen ein Nachweis dieser anabolen Mittel rückwirkend bis zu einem halben Jahr möglich sein soll, waren in den Doping-Kontrolleinrichtungen in Köln und Moskau entwickelt worden. Allein in Köln seien seitdem 200 positive Proben mehr zu verzeichnen gewesen. „Die NADA plant zudem in ausgewählten Sportarten und Disziplinen langzeitgelagerte Proben zu re-analysieren“, hieß es in der NADA-Mitteilung.