Olympia 2022: Münchner sollen im November entscheiden
München (dpa) - Die Münchner Bürger sollen voraussichtlich am 10. November über eine mögliche erneute Olympia-Bewerbung der bayerischen Landeshauptstadt abstimmen. Der Münchner Stadtrat billigte den von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) empfohlenen Zeitplan für einen Bürgerentscheid.
Ziel ist es, die Bürger möglichst zeitgleich auch in den geplanten Olympia-Schauplätzen Garmisch-Partenkirchen, Schönau am Königssee und Ruhpolding über eine Bewerbung um die Winterspiele 2022 entscheiden zu lassen. „Wenn die Bevölkerung Nein sagt, ist es für alle erledigt“, betonte Ude.
Eine von der FDP-Stadtratsfraktion angeregte Vorverlegung des Entscheids auf den Tag der Bundestagswahl am 22. September erhielt im Münchner Stadtrat keine Mehrheit. Zu diesem Zeitpunkt könnten „wesentliche Fragen“ einer erneuten Olympia-Bewerbung noch nicht beantwortet werden, warnte Ude. Einige Punkte würden dann „noch auf tönernen Füßen“ stehen. „Eine solche Vorverlegung auf den 22. September wäre ein Desaster“, befand Ude.
Mit seiner Winter-Bewerbung um Olympia 2018 war München klar gescheitert. Nach den bisherigen Planungen für das neue Konzept, dem aber noch die grundsätzliche Zustimmung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) fehlt, soll nun neben München, Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee auch Ruhpolding Olympia-Schauplatz sein. Dort sollen die Biathlon- und Langlauf-Wettbewerbe stattfinden.
Bis zum Herbst sollen die notwendigen Machbarkeitsstudien abgeschlossen sein. Erst dann soll auch endgültig über den möglichen zweiten Anlauf auf Winterspiele entschieden werden. „Es bestehen gute Aussichten für eine erfolgreiche Bewerbung“, betonte Ude in seiner Vorlage an den Münchner Stadtrat.
Bis zum 14. November müssen die Kandidatur und eine erste Gebühr beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht werden. Bis dahin soll nach dem Stufenplan des DOSB auch die Finanzierung der Bewerbung geklärt sein. „Ich bin optimistisch, dass die Bürger sich der Bedeutung und der Chancen von Winterspielen in Deutschland bewusst sind“, hatte DOSB-Chef Thomas Bach nach der jüngsten Präsidiumssitzung im Mai gesagt.