Olympia-Startschuss: Deutsches Team ist bereit
London (dpa) - Three, two, one, zero - Go! Die Millionenstadt London lädt die Welt zum Milliardenspektakel Olympia ein - schon die Eröffnungsparty soll zur Stadion-Show der Superlative werden.
Das deutsche Team mit seinen 392 Sportlern ist bereit, ein medaillenloser Fehlstart wie in Athen 2004 und Peking 2008 soll unbedingt vermieden werden. „Diesmal wünschen wir uns am ersten Tag einen Erfolg“, sagte Chef de Mission Michael Vesper am Freitag. „Das würde uns einen Push geben für die Spiele und die Sache leichter machen.“ Als prominentester Glücksbringer landete Bundespräsident Joachim Gauck in der britischen Hauptstadt.
„London ist bereit“, versicherte IOC-Präsident Jacques Rogge und lobte das Organisationskomitee mit Sebastian Coe an der Spitze. „LOCOG und die ganzen Vorbereitungen haben dem Ruf und dem Selbstvertrauen Großbritanniens und auch den sportlichen Leistungen gut getan, denn die Athleten sind sehr gut vorbereitet worden. Ich erwarte eine sehr gute Medaillenausbeute für das britische Team“, sagte der Belgier.
Schon vor der Eröffnungsfeier der XXX. Olympischen Sommerspiele konnten die Deutschen einen Achtungserfolg melden: Der erst nachträglich ins Team gerutschte Bogenschütze Camilo Mayr aus Welzheim erreichte überraschend die K.o.-Runde. Für die Initialzündung könnten die Luftgewehr-Schützinnen Jessica Mager (Solingen) und Beate Gauß (Ammerbuch) am Samstag im ersten Olympia-Finale sorgen. „Mit dem Druck der ersten Medaille müssen wir umgehen können, denn wir sind international erfahren, die Abläufe sind immer gleich“, sagte die WM-Sechste Gauß.
Besonders große Hoffnung setzt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Samstag auf den WM-Dritten Paul Biedermann über 400 Meter Freistil und seine Freundin Britta Steffen, die die Freistil-Staffel im Aquatics Centre zu Gold führen soll. „Wenn ich eine Medaille holen könnte, wären es optimale Spiele“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 aus Berlin. Alles geben will auch André Greipel im hammerharten Straßenrennen über 250 Kilometer. Ihre Mission Gold starten die Beachvolleyballer Julius Brink und Jonas Reckermann.
Am Nachmittag gab Queen Elizabeth II. einen Empfang für die Staatsoberhäupter im Buckingham Palast. Anschließend wurde auch Bundespräsident Gauck, der in Begleitung seiner Partnerin Daniela Schadt nach London geflogen ist, als Zuschauer der Eröffnungsfeier erwartet.
Regisseur Danny Boyle zauberte für 27 Millionen Pfund eine Show der Superlative ins Olympiastadion von Stratford - vor den Augen von bis zu vier Milliarden Fernsehzuschauern in aller Welt - mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung. Auch Box-Legende Muhammad Ali war in der Stadt, Fans hofften auf das Erscheinen des „Größten“ im Olympiastadion.
Fußballer David Beckham, Ex-Beatle Paul McCartney und Musiker Mike Oldfield sollten dabei sein. Mehr als 100 Staatsoberhäupter sollten auf der Ehrentribüne Platz nehmen - darunter US-First Lady Michelle Obama, Bundespräsident Gauck, der US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, und natürlich Queen Elizabeth II. Sie sollte die Spiele nach dem olympischen Ritual feierlich für eröffnet erklären - wie sie es schon 1976 in Montreal getan hatte.