Olympisches Feuer auf der Zielgeraden
London (dpa) - Das olympische Feuer hat seine 70-Tage-Reise durch Großbritannien beendet: Am Freitag wurde die Fackel mit der königlichen Barkasse „Gloriana“ über die Themse gefahren und ins Londoner Rathaus gebracht.
Am späten Abend steht die Entzündung des großen Feuerkessels im Olympiastadion im Osten der Stadt bei der Eröffnungsfeier an. Wem die Ehre zuteil wurde, als letzter die Fackel zu tragen und das Feuer zu entzünden, wird bis zum Schluss streng geheim gehalten.
Der Startschuss für die letzte Etappe des Fackellaufes fiel am Freitagmorgen im Bushy Park in Richmond, einst Tummelplatz der Könige, im Südwesten Londons. Danach wurde das Feuer durch das Heckenlabyrinth beim Hampton Court Palast getragen, bevor es auf die königliche Barkasse „Gloriana“ gebracht wurde.
Auf der Barkasse, zuvor während des 60. Thronjubiläums der Queen im Juni zu sehen und von 16 Ruderern mit Muskelkraft bewegt, schipperte die Fackel die Themse zur Tower Bridge hinunter. Dutzende Schaulustige standen am Ufer, einige knietief im Wasser, um einen Blick auf sie erhaschen zu können. Danach wurde das Feuer ins Rathaus gebracht.
Einen Überraschungsauftritt vor dem Rathaus hatte David Beckham: Der 37-Jährige Fußballer kam mit Londons Bürgermeister Boris Johnson und dem Präsidenten des olympischen Organisationskomitees LOCOG, Sebastian Coe vor dem Gebäude an. „Der Tag heute wird unglaublich“, sagte Beckham vielversprechend mit Blick auf die Eröffnungsfeier.
Londons Bürgermeister Boris Johnson meinte: „Von Wandsworth bis Enfield und von Bromley bis Harrow haben mehr als drei Millionen Londoner die Straßen gesäumt, um der Flamme und den Fackelläufern zuzujubeln. Ich habe noch nie so etwas gesehen in meinem Leben.“
Insgesamt waren 15 Millionen Menschen live dabei, als die Fackel in den vergangenen 70 Tagen durch 1000 britische Orte getragen wurde. 8000 Fackelläufer waren am Start, darunter auch mehrere Dutzend Deutsche. Zu den prominentesten zählten Ex-Tennisstar Boris Becker und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach.