1,2 Millionen Euro für Beach-Stars in Berlin

Berlin (dpa) - 1880 Tonnen Sand sind aufgeschüttet in der Waldbühne und am Glockenturm, 330 000 Euro Preisgeld liegen bereit. Die besten Beachvolleyballer der Welt schlagen in Berlin auf - und wieder einmal strebt die Hauptstadt nach einem Rekord.

Wenn zum Finaltag mehr als 15 000 Fans in die Kultstätte kommen, in der schon die Rolling Stones gespielt haben, ist die Zuschauer-Bestmarke geknackt, die bei den Olympischen Spielen im Vorjahr in London aufgestellt worden war. „Ein Heimturnier ist immer etwas Besonderes“, betonte Lokalmatadorin Katrin Holtwick, die mit ihrer Partnerin Ilka Semmler in der Weltrangliste gerade auf Rang zwei vorgerückt ist.

Drei dritte Plätze haben Holtwick/Semmler in dieser Saison bei Grand Slams rund um den Globus schon eingesammelt. Nun darf es in der Heimat ruhig ein bisschen mehr sein. Zumal das zeitige Ausscheiden bei der WM in Polen und die jüngste Niederlage im kleinen EM-Finale um Platz drei gegen die deutschen Rivalinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst noch schmerzen. „Revanchen sind immer gut“, betonte die 29-jährige Holtwick: „Aber wir brennen vor allem auf das Turnier an sich. Schließlich haben wir gute Erinnerungen aus dem vergangenen Jahr.“ Da kamen beide als beste deutsche Starter auf Rang vier.

Bei den Männern wollen die WM-Dritten Jonathan Erdmann und Kay Matysik, die für den VC Olympia Berlin starten, um die Siegprämie von 25 000 Euro mitmischen. Bei der EM am vergangenen Wochenende im Klagenfurt waren die deutschen Meister nach starken Auftritten am Viertelfinale gescheitert. „Ein neue Chance natürlich. Aber wir vergleichen das nicht mit EM oder WM, sondern wollen spielerisch dort weitermachen, wo wir im EM-Achtelfinale aufgehört haben. Starker Angriff, hoher Block, schneller Abwehr - und alles zusammen erfolgreich“, sagte Matysik.

Auch die WM-Dritten Ludwig/Walkenhorst (Hamburg) haben sich viel vorgenommen. Insgesamt mischten von Dienstag an zehn deutsche Teams in Berlin mit. In der Vorqualifikation hatten sich Finn Dittelbach und Eric Koreng (Kiel/Hamburg) überraschend gegen ihre jeweils ehemaligen Partner und EM-Fünften Lars Flüggen und Alexander Walkenhorst (Berlin/Kiel) mit 2:0 durchgesetzt.

Absagen mussten Olympiasieger Julius Brink und die WM-Zweite Britta Büthe, die ihre Verletzungen nicht rechtzeitig auskurieren konnten. Brinks Partner Sebastian Fuchs spielt wie bei der WM mit Thomas Kaczmarek. Vizeweltmeisterin Karla Borger tritt mit Julia Sude an, mit der sie einst bei der U 23-EM 2009 Bronze gewonnen hatte.

Für knapp 20 000 Zuschauer gibt es Platz in der Waldbühne. „Es ist ein Saison-Highlight“, meinte Ilka Semmler, die mit Holtwick an Position eins gesetzt ist. Das Berliner Grand-Slam-Turnier hat eine Budget von 1,2 Millionen Euro. „Das ist eine Riesen-Herausforderung“, sagte Turnierdirektor Siegbert Brutschin.