dpa-Nachrichtenüberblick Sport

DFB: „Kein Dopingvergehen“ bei WM 1966 - Vorwürfe zurückgewiesen

Düsseldorf (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die erneut erhobenen Vorwürfe eines Ephedrinmissbrauchs von Nationalspielern bei der WM 1966 zurückgewiesen. Der renommierte Jura-Professor Martin Nolte von der Sporthochschule Köln habe sich in einer Studie intensiv mit dem Thema befasst und komme zu dem klaren Ergebnis, dass bei der WM 1966 kein Dopingvergehen vorgelegen habe, sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Dienstagund widersprach damit dem am Montag veröffentlichten Abschlussbericht „Doping in Deutschland von 1950 bis heute“. Darin soll ein Schreiben des früheren FIFA-Funktionärs Mihailo Andrejevic belegen, „dass drei deutschen Fußballern am Ende des Turniers 'feine Spuren' Ephedrin nachgewiesen wurden.“

Doping-Studie: Prokop fordert Nennung von „Ross und Reiter“

München (dpa) - Nach dem Wirbel um die Studie zum Doping in der Bundesrepublik hat Clemens Prokop als Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes die Nennung konkreter Namen gefordert. Es müssten Ross und Reiter genannt werden, verlangte Prokop am Dienstag bei einer Pressekonferenz in München und mahnte die Veröffentlichung der bisher zurückgehaltenen Langfassung der Studie an. Nur so könne auch der nun aufgekommene „Generalverdacht“ gegen bundesdeutsche Athleten ausgeräumt werden.

Ehemaliger Teamarzt Jakob: Doping bei Gerolsteiner war tabu

Stuttgart (dpa) - Der ehemalige Gerolsteiner-Teamarzt Ernst Jakob hat im Betrugsprozess gegen Radprofi Stefan Schumacher die Position von dessen ehemaligen Teamchef Hans-Michael Holczer gestützt. Die Direktive sei gewesen, dass in diesem Stall kein Doping stattfinde, berichtete der Leiter der Sportklinik Hellersen am Dienstag vor dem Landgericht Stuttgart. In seiner Zeit beim inzwischen aufgelösten Rennstall habe es zudem nie Anfragen von Sportlern gegeben, sie beim Dopen zu unterstützen, sagte Jakob am zwölften Verhandlungstag.

Leichtathletik-Präsident Diack: „Usain Bolt ist sauber“

Moskau (dpa) - Lamine Diackhalt als Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes nach den jüngsten Doping-Skandalen einen Generalverdacht gegen die Sprinter und die Verdächtigungen gegen Usain Bolt für unfair und falsch. Dieser völlig düsteren Einschätzung möchte er widersprechen, erklärte der 80-jährige Senegalese vor den am Samstag in Moskau beginnenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften. „Usain Bolt sei sauber - und die meisten Sprinter, die unter zehn Sekunden laufen, seien es ebenfalls.

Deutsches Damensäbel-Quartett komplett im WM-Hauptfeld

Budapest (dpa) - Das deutsche Damensäbel-Quartett hat sich bei den Fecht-Weltmeisterschaften in Budapest für den Medaillenkampf an diesem Freitag qualifiziert. Sibylle Klemm und Anna Limbach mit jeweils 5:1-Siegen in ihren Vorrunden-Pools zogen direkt unter die Top 64 ein. Ihre Dormagener Mitfechterin Stefanie Kubissa und Olympia-Starterin Alexandra Bujdoso aus Koblenz mussten nach drei Siegen und zwei Niederlagen in ein K.o.-Gefecht, setzten sich aber am Dienstag sicher durch.

Deutsche Tennisprofis Kohlschreiber und Görges ausgeschieden

Montreál/Toronto (dpa) - Julia Görges und Philipp Kohlschreiber sind bei ihren Auftritten in Kanada in der ersten Runde ausgeschieden. Die 24-Jährige aus Bad Oldesloe verlor am Montag (Ortszeit) beim WTA-Turnier in Toronto nach starkem Beginn gegen die Italienerin Roberta Vinci noch 6:2, 4:6, 3:6. Für Görges war es die neunte Auftaktpleite in diesem Jahr. Kohlschreiber musste sich bei der Masters-Series-Veranstaltung in Montréal dem Franzosen Benoit Paire mit 6:7, 5:7 geschlagen geben.

DLV: Hürdensprinter Bühler nicht zur Leichtathletik-WM

Darmstadt (dpa) - Hürdensprinter Matthias Bühler wird nicht für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft vom 10. bis 18. August in Moskau nachnominiert. Der Rechtsausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes habe eine entsprechende Klage des Offenburgers zurückgewiesen, teilte der DLV am Dienstag mit. Einziger deutscher Starter über 110 Meter Hürden bleibt damit Erik Balnuweit aus Leipzig. Bühler ist zwar amtierender deutscher Meister über 110 Meter Hürden, doch Balnuweits Jahresbestleistung von 13,44 Sekunden ist um eine Hundertstel besser als die von Bühler.

Ludger Beerbaum ersetzt Philipp Weishaupt bei Springreiter-EM

Warendorf (dpa) - Der Riesenbecker Ludger Beerbaum ist kurzfristig in das deutsche Springreiter-Team für die Europameisterschaften nachgerückt. Der viermalige Olympiasieger nimmt mit seiner Stute Chiara bei den Titelkämpfen vom 20. bis 25. August im dänischen Herning den Platz seines Angestellten Philipp Weishaupt ein. Dessen Pferd Monte Bellini ist nach Angaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung verletzt. Der elfjährige Hengst leidet unter einer akuten Sehnenscheidenentzündung.