Änderungen im neuen Welt-Anti-Doping-Code
Johannesburg (dpa) - Auf der Welt-Anti-Doping-Konferenz vom Dienstag bis Freitag in Johannesburg wird der neue Welt-Anti-Doping-Code verabschiedet. Seit 2003 ist es die dritte Reform des WADA-Kodex, der am 1. Januar 2015 in Kraft treten soll.
Nachfolgend die wesentlichen Regeländerungen:
Vier-Jahres-Sperre:
Für ernsthafte Doping-Erstvergehen soll die Sperre von zwei auf vier Jahre verschärft werden. Die Erhöhung des Bannes ist auch eine Reaktion auf das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS). Er hatte den automatischen Ausschluss von Doping-Sündern von den nächsten Olympischen Spielen („Osaka-Regel“) als nicht vereinbar mit dem Welt-Anti-Doping-Code gekippt.
Verjährungsfrist für Doping-Vergehen:
Die Verjährungsfrist für Doping-Vergehen wird von acht auf zehn Jahre verlängert - also für zwei olympische Zyklen. Damit können eingefrorene Doping-Proben länger mit neuen Testverfahren noch einmal analysiert werden. Doping-Sünder müssen länger bangen, doch noch entlarvt zu werden.
Bestrafung der Entourage eines Athleten:
Auch die sogenannte Entourage eines Athleten (Betreuer, Trainer, Manager oder Masseure) soll bei Verwicklung in Doping-Verstöße einfacher sanktioniert werden.
Verkürzung des Zeitraums für Missed Tests:
Bisher gilt, dass drei meldepflichtige Kontrollversäumnisse innerhalb von 18 Monaten als Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen geahndet werden. Im neuen WADA-Code hat man den Zeitraum auf zwölf Monate reduziert.
Testprogramme auf Sportarten abgestimmt:
Die WADA soll nach den neuen Regeln mehr prüfen, wie die Doping-Testprogramme in den Ländern und vor allem wie sie auf die verschiedenen Sportarten abgestimmt sind.