Nationalmannschaft Benzing will Basketballer zum nächsten Erfolg „tragen“

Chemnitz (dpa) - Robin Benzing weiß genau, worauf es für die deutschen Basketballer gegen Österreich ankommt.

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„In den entscheidenden Momenten muss ich für Ruhe sorgen und die entscheidenden Würfe nehmen“, sagte der Kapitän des Nationalteams nach dem erfolgreichen Start in die WM-Qualifikation. In Abwesenheit vieler Leistungsträger müsse er als Leader „das Team tragen“, erklärte Benzing.

Im zweiten Spiel der Vorausscheidung für die WM 2019 in China tritt Deutschland am Montag in Österreich an. „Wir erwarten ein sehr schwieriges Spiel, in dem wir die Intensität sehr hoch halten müssen“, sagt der 28 Jahre alte Benzing. Mit einem Sieg in Schwechat bei Wien wäre Deutschlands Traumstart in die Qualifikation perfekt und das große Ziel, nach der verpassten WM 2014 wieder zu einem Endturnier zu fahren, ein Stückchen näher. Die Chancen stehen gut.

Das DBB-Team ist gegen Österreich Favorit, seit der bislang letzten Niederlage in dem Duell vor 40 Jahren gewann die Auswahl zuletzt neunmal in Folge und tritt mit einem Erfolgserlebnis im Rücken im Nachbarland an: Während die Gastgeber ihr Auftaktmatch am Freitag gegen Vize-Europameister Serbien deutlich verloren, gelang dem Team des neuen Bundestrainers Henrik Rödl ein knapper, aber verdienter Heimerfolg gegen unbequeme Georgier.

„Es war eine richtige Mannschaftsleistung, aber natürlich braucht man auch Anführer“, sagte Rödl nach der Partie in Chemnitz. Er meinte damit vor allem seinen Kapitän Benzing.

Der Profi von s.Oliver Würzburg ist derzeit nicht nur erfolgreichster Werfer der Bundesliga, sondern war auch gegen Georgien der dominierende Angreifer: 25 Punkte erzielte Benzing, keinem Spieler gelangen mehr. Vor allem in den entscheidenden Phasen kurz vor Ende der ersten Halbzeit und im Schlussviertel erzielte der Flügelspieler wichtige Punkte. „Er hat eine tolle Sicherheit gerade“, lobt Rödl.

Auch gegen Österreich muss der Coach weiter voll auf Benzings gute Form und Führung hoffen. Andere Leistungsträger wie NBA-Profi Dennis Schröder können nicht helfen, weil die nordamerikanische Profiliga und auch die Euroleague trotz des Länderspielfensters nicht pausieren. Insgesamt fehlt dem deutschen Team die Hälfte des Kaders, der bei der Europameisterschaft im September überzeugte.

Trotzdem wollen Deutschlands Basketballer nach dem geglückten Auftakt in die WM-Qualifikation gegen Österreich unbedingt nachlegen. Ein zweiter Sieg wäre eine optimale Grundlage für den weiteren Verlauf: Nach der Partie am Montag geht die Qualifikation im nächsten Jahr weiter. Dann erwartet Deutschland in seiner Vierergruppe bis Juni die Rückspiele gegen Georgien und Österreich sowie zwei Partien gegen Vize-Europameister Serbien. Wer Gruppenletzter wird, fliegt raus.

Die anderen drei Teams ziehen in eine Sechsergruppe ein, in der sich die drei Erstplatzierten für das Turnier in China qualifizieren. In die zweite Phase fließen die Ergebnisse aus der ersten Runde mit ein. „Jeder Sieg ist unfassbar wichtig“, sagt Bundestrainer Rödl. Er warnt aber auch vor Österreich: „Ich erwarte ein hartes Stück Arbeit.“