NBA im Pay-TV - Schwarze Mattscheibe für Nowitzki

Hannover (dpa) - Wohl nicht nur Dirk Bauermann ist über die schwarze Mattscheibe verärgert. Während weltweit Fans den Triumph der Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki im TV verfolgten, wird der Basketball-Bundestrainer seinen Star wohl auch in der nächsten NBA-Saison live nur im Bezahlfernsehen sehen.

Allein in den USA bewunderten 21,07 Millionen TV-Zuschauer beim übertragenden Sender ABC das entscheidenden Spiel. Frei empfangbare Sender wie ARD/ZDF und Sat.1, die sich vergeblich um die Rechte der Finalserie zwischen den Mavs und Miami Heat bemüht hatten, haben kaum Hoffnung, dass sich an der ablehnenden Haltung der Profiliga NBA etwas ändert.

„Das müssen wir genau prüfen. Man muss sehen, die Spiele laufen nachts, und nicht jedes Vorrundenspiel ist interessant. Das Interesse konzentriert sich auf die Finalrunden“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky zu möglichen Rechteverhandlungen mit der NBA. Er sieht wenig Chancen, dass die Nordamerikaner ihre Politik wechseln. Die NBA hat die Live-Rechte in vielen europäischen Ländern an Pay TV-Sender verkauft. Dort sind deutsche Free-TV-Sender gut zu empfangen. „Die NBA wird ihre Partner schützen“, vermutete Balkausky.

Auch der Spartenkanal Sport1, der seit dem 19. Mai mehrere Partien der Playoffs inklusive des letzten Finales live im Pay-TV-Ableger Sport1+ gezeigt hatte, versprühte wenig Optimismus. „Natürlich ist die NBA ein hochattraktives Recht - insbesondere nach dem großen Erfolg von Dirk Nowitzki mit seinen Dallas Mavericks“, hieß es vom Sender. Die aktuelle Vereinbarung mit der NBA endete mit der Highlight-Zusammenfassung am frühen Dienstagabend im Free TV. „Von daher können wir derzeit noch keine Angaben zu den kommenden Spielzeiten machen“, hieß es bei Sport1.

Für deutsche Basketballfans ist die TV-Situation um Nowitzki unbefriedigend. „Aktuell ist Dirk neben Sebastian Vettel der international bekannteste deutsche Sportler“, sagte Bauermann im Interview mit „Spox.com“. „Historisch gesehen gehört er auf eine Ebene mit Michael Schumacher, Franz Beckenbauer, Max Schmeling und Boris Becker. Entsprechend fehlt mir das Verständnis, und ich finde das Verhalten der Sender sehr ärgerlich“, klagte der Bundestrainer.

Wie viele deutsche Nowitzki-Anhänger in der Nacht zum Pfingstmontag Sport1+ einschalteten, ist nicht bekannt. Der noch recht junge Pay-TV-Sender veröffentlicht nach eigenen Angaben grundsätzlich keine Zahlen über Quoten und Abonnenten.