„Natürlich ist es fantastisch, dass Dirk uns nach zwei Jahren Pause wieder zur Verfügung steht. Die Aufgabe bei der EM bleibt damit aber immer noch verdammt schwer“, sagte der Basketball-Bundestrainer der Nachrichtenagentur dpa. Mindestens Platz fünf ist für das deutsche Team in Litauen notwendig, um sich das Ticket für das Qualifikationsturnier zu sichern. Nur die beiden Finalteilnehmer sind direkt in London dabei.

Nowitzki hatte am Donnerstagabend in einer Videobotschaft auf der Homepage des Deutschen Basketball Bundes seine Zusage für die Europameisterschaft (31. August bis 18. September) gegeben. „Wenn alles weiter so gut läuft und ich gesund bleibe, freue ich mich schon, dort zu spielen“, verkündete der Würzburger, der an diesem Samstag mit den Dallas Mavericks gegen die Portland Trail Blazers in die NBA-Playoffs startet, gut gelaunt. Um seine Zukunft im Nationalteam hatte es zuletzt viele Spekulationen gegeben, die nun beendet sind. „Ich glaube, wir haben eine super Truppe, die die Olympia-Qualifikation schaffen kann“, sagte Nowitzki.

Der 2,13-Meter-Riese hatte zuletzt im Sommer 2008 für Deutschland gespielt und sich mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking einen großen Traum erfüllt. Als Fahnenträger war der Superstar zum Gesicht der deutschen Olympia-Mannschaft geworden, das Miteinander im Athleten-Dorf hatten den aus der NBA eigentlich nur Anonymität gewohnten Blondschopf zudem tief geprägt. Eine weitere Reise zur größten Sportveranstaltung der Welt hatte sich Nowitzki deshalb stets offengelassen.

Dass die Chancen auf ein London-Ticket durch Nowitzkis Mitwirken deutlich gestiegen sind, ist jedem klar. Zumal mit der Rückkehr des 32-Jährigen auch eine Teilnahme des 2008 eingebürgerten Chris Kaman wieder wahrscheinlicher wird. „Das erhöht unsere Chancen bei Chris ungemein. Zwar muss sich der Verband jetzt noch mit seinem Club Los Angeles Clippers einigen, ohne Dirk wäre Chris aber auf gar keinen Fall gekommen“, sagte Bauermann über den Center.

Die beiden NBA-Stars Nowitzki und Kaman, dazu die hoffnungsvollen Talente Tibor Pleiß, Robin Benzing und Elias Harris - das deutsche Team könnte bei der EM in Litauen plötzlich zu den Favoriten gehören. Doch Bauermann tritt bei aller Freude auf die Euphoriebremse. „Mit Italien, Frankreich und Serbien haben wir immer noch eine hammerharte Gruppe“, sagte der Bundestrainer.

Die frühzeitige Zusage seines Superstars macht ihm die Planung aber leichter. In der Vergangenheit hatte sich Nowitzki immer erst kurzfristig entschieden. „Man kann die Vorbereitung jetzt ganz anders planen, schließlich spielt man mit ihm und eventuell Chris natürlich ganz anders als ohne die beiden“, sagte Bauermann. Der 53-Jährige freut sich ganz besonders für seine jungen Spieler. „Sie können an der Seite von Dirk jede Menge lernen. Das ist für den deutschen Basketball fantastisch.“