Mega-Fight so gut wie perfekt: Klitschko boxt Haye

Hamburg (dpa) - Gigant Wladimir Klitschko trifft Großmaul David Haye. Dem seit langem herbei geredeten Mega-Fight zwischen dem Box-Weltmeister aus der Ukraine und dem britischen WBA-Champion steht so gut wie nichts mehr im Wege.

„Ich freue mich riesig, dass wir diesen Kampf jetzt perfekt gemacht haben“, sagte der IBF- und WBO-Weltmeister der „Bild am Sonntag“. Der jüngere der beiden Klitschko-Brüder hatte seine für den 30. April in der Mannheimer SAP-Arena geplante WM gegen Dereck Chisora (Großbritannien) zuvor verletzungsbedingt erneut abgesagt.

Haye bestätigte den Kampf gegen Wladimir Klitschko und fuhr gleich die ersten Verbalattacken gegen seinen Rivalen. „Ich kann es nicht abwarten, da hinzugehen und der Welt zu zeigen, dass ich der wahre Schwergewichtsweltmeister bin“, sagte der Brite in einem Interview der BBC. Der 31-Jährige bestätigte, dass der Mega-Fight am 25. Juni oder 2. Juli in Deutschland stattfinden werde. „Diese Typen reisen nicht gerne, gut, dann fahre ich eben hin. Er will als Zweiter in den Ring gehen, als Weltmeister, gut. Der will all' diese kleinen Dinge, er hält sich für etwas Besseres, also soll er diese Dinge haben.“

„Als Kampforte stehen in Deutschland die Stadien auf Schalke, in Dortmund und Kaiserslautern zur Wahl“, sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte. Das Duell soll 25 Millionen Euro an TV-Geldern und Ticketerlösen bringen und die Einnahmen geteilt werden. Haye und die beiden Klitschkos liegen seit rund drei Jahren im verbalen Clinch, der zum Teil auch Schläge tief unter die Gürtellinie beinhaltete. So trug der 31 Jahre alte Brite 2009 ein T-Shirt mit einem Bild, auf dem er die abgetrennten Köpfe von Wladimir und Vitali Klitschko in den Händen hielt.

Verlierer des Mega-Deals ist neben den Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena Hayes Landsmann Chisora, der den jüngeren der beiden Klitschkos nun nicht mehr vor die Fäuste bekommen wird. „Mir tut die endgültige Absage natürlich vor allem für die Fans in der bereits ausverkauften SAP Arena leid“, ließ Wladimir Klitschko wissen. Der 34-Jährige wollte seine Titel gegen Chisora ursprünglich bereits vergangenes Jahr am 11. Dezember an gleicher Stelle verteidigen, musste jedoch wegen eines Muskelfaserrisses in der Bauchmuskulatur wenige Tage zuvor passen.

Die Verletzung sei noch nicht vollständig ausgeheilt, erklärte Klitschkos Management. Den Krankenschein holte sich der Doppel-Weltmeister bei einem der renommiertesten deutschen Sportärzte ab. „Bei vorliegendem Krankheitsbild ist die exakte Rehabilitationszeit schwer vorhersagbar. Ein Kampf im April mit dem jetzigen Beginn einer intensiven Vorbereitungsphase wäre ein zu großes Risiko“, sagte Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt.

Wladimirs Bruder Vitali steigt am 19. März in der Kölner Lanxess Arena wieder in den Ring. Der 39 Jahre alte WBC-Champion verteidigt seinen Titel bereits zum 14. Mal, diesmal gegen Odlanier Solis (Kuba). Ein weiterer Auftritt der beiden weltbesten Schwergewichtler in diesem Jahr ist auch schon geplant. Einer der Klitschko-Brüder soll im September gegen den Polen Tomasz Adamek boxen.