Trauerfeier: Letzter Beifall von Ali für Frazier
Philadelphia (dpa) - Box-Legende Muhammad Ali hat seinem großen Widerpart Joe Frazier bei der Trauerfeier in Philadelphia für den früheren Schwergewichts-Weltmeister die letzte Ehre erwiesen.
Sichtlich von seiner Parkinson-Krankheit gezeichnet, erhob sich Ali für den am 7. November im Alter von 67 Jahren an Leberkrebs gestorbenen Frazier von seinem Stuhl und klatschte ein letztes Mal Beifall. Ali, dem Frazier 1971 im sogenannten Kampf des Jahrhunderts die erste Niederlage als Profiboxer beifügt hatte, war in Begleitung von Ehefrau Lonnie und weiteren Familienmitgliedern erschienen.
Unter den rund 4000 Trauergästen in der Enon Tabernacle Baptist Church waren am Montag (Ortszeit) neben Muhammad Ali auch der einstige Schwergewichts-Champion Larry Holmes und Box-Promotor Don King. „Joe kämpfte für Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit, so wie es Muhammad getan hat“, sagte King, der 1975 den „Thrilla in Manila“ zwischen den beiden Box-Größen gemanagt hatte. „Er ist vielleicht nicht so eloquent wie Muhammad gewesen, aber Joe sprach immer am besten mit den Fäusten.“
„Sagt ihnen, dass Rocky kein Champion war, dass Joe Frazier einer war. Sagt ihnen, dass Rocky erfunden ist, dass Joe Realität war“, sagte Pastor Jesse Jackson in seiner Trauerrede. Der ehemalige Box-Weltmeister Mike Tyson sprach Fraziers Familie in einer Video-Botschaft sein Beileid aus.
Joe Frazier zählt zu den ganz Großen der Boxgeschichte. Der jüngste Spross einer Familie mit zwölf Kindern gewann als erster Schwergewichtler überhaupt zunächst die olympische Goldmedaille und in der Folge den WM-Titel bei den Profis. 1990 wurde Frazier in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen. Zur Legende wurde der „Smokin' Joe“ genannte Boxer vor allem dank seiner drei Kämpfe gegen Muhammad Ali, von denen er lediglich den ersten gewann.