Weltmeister Huck zurück im Ring

Newark (dpa) - Boxweltmeister Marco Huck kann endlich wieder zuschlagen. Nach fast einjähriger, unfreiwillig langer Zwangspause will der Superchampion des Verbandes WBO in der Nacht zum 15. August in Newark/New Jersey die amerikanische Boxwelt erobern.

Foto: dpa

„Ich habe den Polen und amerikanischen Reportern gleich mal gezeigt, was Sache sein wird. Jetzt wissen alle, was auf sie zukommt“, sagte der 30 Jahre alte Wahl-Berliner Serbe nach dem Pressetraining vor seinem Kampf gegen den Polen Krysztof Glowacki.

Mit dem Duell gegen seinen in 29 Kämpfen ungeschlagenen Herausforderer endet für Huck eine Ringpause, die so ausgiebig nicht geplant war. Aufreger außerhalb des Rings gab es indes genug. Der gebürtige Serbe „Käpt'n Huck“, der eigentlich Muamer Hukic heißt, trennte sich mit Auslaufen des Vertrages Ende vergangenen Jahres vom Berliner Sauerlandstall, um sein eigener Chef zu sein und mit der von Bruder Kenan Hukic geleiteten Firma „Huck Sports Promotion“ das große Geld allein zu machen.

Das Projekt aber lief nur schleppend an, der für Anfang diesen Jahres avisierte Einstand in der Selbstständigkeit kam nicht zustande. Wohl auch, weil sich offensichtlich kein zahlungskräftiger Interessent fand. Hucks Titelverteidigung stand vor der Versteigerung, ehe er sich im März nach polnischen Medienberichten in letzter Minute mit dem US-amerikanischer Partner von Glowacki einigte. Die Börse soll rund 400 000 Dollar betragen und ist bei weitem nicht das, was sich der Jung-Unternehmer erhofft hat.

Auch die Trainersuche geriet für den Cruisergewichtler, der den WBO-Titel seit 2009 13 mal verteidigte, zur Hängepartie. Wunschkandidat Ulli Wegner, der Marco Huck groß gemacht hatte, durfte nach Order des Sauerlandstalles nicht. Erst im Juni wurde der 54 Jahre alte Amerikaner Don House als neuer Chefcoach präsentiert. „Zuletzt hat er unter anderem den Schwergewichtler Bermane Stiverne zum Champion der WBC gemacht. Er weiß also, was es braucht, um auch im obersten Limit erfolgreich zu sein“, beschrieb der Champion, dem nicht unbedingt der Ruf als Trainingsweltmeister vorauseilt, die Gründe für seine Wahl.

Die Entscheidung soll perspektivisch sein. Huck will sich seinen Traum von einem Kampf gegen Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko erfüllen. „Daran hat sich nichts geändert. Ich will dieses Duell, er anscheinend weniger. Er geht mir jedenfalls aus dem Weg“, sagte er in einem Interview mit dem Webportal „spox.com“. „Ich bin mir sicher, dass ein Kampf zwischen Klitschko und Huck in Deutschland jedes Stadion füllen würde. Das Olympiastadion wäre die perfekte Bühne und komplett ausverkauft.“