Triathlon-Tortur im Paradies Daten und Fakten zum Ironman auf Hawaii

Kailua Kona (dpa) - Er ist der Inbegriff der Triathlon-Tortur schlechthin: Auch bei seiner 40. Auflage hat der Ironman auf Hawaii nichts von seiner Faszination verloren. Die wichtigsten Daten und Fakten zum Klassiker auf Big Island:

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GESCHICHTE:

Die Idee zum Ironman auf Hawaii hatte der Navy-Commander John Collins 1977. Er wollte einen Schwimm-Wettbewerb, ein Rad-Rennen und einen Marathonlauf in einem Rennen zusammenführen. Bei der Premiere am 18. Februar 1978 starteten auf der Insel Oahu 15 Männer. Sieger wurde der Taxifahrer Gorden Haller. Seine Zeit: 11:46:58 Stunden. Heute sind die besten Männer über dreieinhalb Stunden schneller, die schnellsten Frauen unterbieten Hallers Zeit um weit mehr als zweieinhalb Stunden.

Das Rennen mitten im Pazifik wurde schnell bekannt, die Zahl der Teilnehmer stieg. Seit 1981 findet der Ironman Hawaii auf Big Island in Kailua Kona statt. In diesem Jahr starten bei der 40. Auflage - 1982 fand das Rennen im Februar und im Oktober statt - neben den Profis noch etwa 2300 Amateure. Diese sind in Altersklassen eingeteilt. Alle müssen sich bei Ironman-Rennen weltweit qualifizieren. Der Ironman auf Hawaii gilt zugleich als WM.

HERAUSFORDERUNG:

3,86 Kilometer Schwimmen gegen die Wellen im Ozean, 180,2 Kilometer Radfahren gegen unberechenbare Winde und erdrückende Luftfeuchtigkeit, 42,195 Kilometer Laufen durch Lavafelder bei fast unerträglicher Hitze von bis zu 45 Grad - der Ausdauer-Klassiker im Paradies treibt die Teilnehmer an ihre physischen und psychischen Grenzen. Dennoch ist das Rennen - rund 3700 Kilometer entfernt von der Westküste der USA - für viele Triathleten das Ziel aller Träume.

FAVORITEN:

Alle erwarten wieder ein Duell zwischen Titelverteidiger Jan Frodeno und Sebastian Kienle. Im vergangenen Jahr lag der 2008-Olympiasieger bei allen wichtigen Rennen vor seinem Kumpel und Vorjahres-Achten Kienle. In diesem Jahr trafen sie noch bei keinem Wettbewerb aufeinander.

Auch andere deutsche Profis rechnen sich Chancen aus, zumindest unter die Top Ten zu kommen: Andreas Böcherer, Boris Stein, Timo Bracht, Debütant Patrick Lange oder auch der von einem Ermüdungsbruch genesende Vorjahres-Zweite Andreas Raelert werden hoch gehandelt.

Bei den Frauen gilt die Schweizerin Daniela Ryf als erste Sieganwärterin. Ärgste Konkurrentin der Vorjahresgewinnerin dürfte die dreimalige Siegerin Mirinda Carfrae aus Australien sein. Julia Gajer und Anja Beranek tragen die Hoffnungen auf den ersten deutschen Frauen-Sieg auf Hawaii.

ERFOLGREICHSTE ATHLETEN:

Dave Scott und Mark Allen aus den USA sind mit jeweils sechs Siegen die Rekordgewinner bei den Männern. Noch mehr Triumphe feierte Paula Newby-Fraser aus Simbabwe, die achtmal gewann.

Deutsche Sieger auf dem Alii Drive in Kailua Kona waren bislang Thomas Hellriegel (1997), Normann Stadler (2004 und 2006), Faris Al-Sultan (2005), Kienle (2014) und Frodeno im vergangenen Jahr. Deutsche Gewinnerinnen gab es noch nicht.

REKORDE:

Den Streckenrekord hält der Australier Craig Alexander, der 2011 in 8:03:56 Stunden gewann. Damals war er 38 Jahre alt und damit der bislang älteste Sieger überhaupt. Schnellste Frau war bisher die Australierin Carfrae, die 2013 bei ihrem zweiten von drei Siegen 8:52:14 Stunden benötigte.

Eine Bestmarke in den Einzeldisziplinen hält Normann Stadler. Er legte die Radstrecke 2006 in 4:18:23 Stunden zurück. Schnellste Frau auf dem Rad ist die Schweizerin Karin Thürig, die 2011 4:44:20 Stunden brauchte.

Im Schwimmen halten der US-Amerikaner Lars Jorgensen (46:41 Minuten/1998) und seine Landsfrau Jodi Jackson (48:43/1999) die Bestzeiten. Für den abschließenden Marathon benötigte Mark Allen 1989 2:40:04 Stunden, mit 2:50:26 Stunden war Mirinda Carfrae 2014 nur knapp zehn Minuten langsamer als US-Legende Allen.