17,7 Millionen Euro Schulden 1. FC Nürnberg weiter tief in roten Zahlen

Nürnberg (dpa) - Der 1. FC Nürnberg hat in seiner zweiten Saison in der 2. Fußball-Bundesliga weitere Verbindlichkeiten angehäuft und ist nun mit 17,7 Millionen Euro verschuldet.

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Das waren zum Stichtag 30. Juni 1,5 Millionen Euro mehr als noch im Jahr zuvor, wie die Franken bei ihrer Bilanz-Pressekonferenz am Donnerstag bekanntgaben. Für einen großen Verein wie Nürnberg ist die 2. Liga weiterhin finanziell heikel. „Die Lage bleibt schwierig“, sagte Finanz-Vorstand Michael Meeske. „Wir haben viele kleine Schritte in die richtige Richtung gemacht, aber der große Befreiungsschlag ist ausgeblieben.“

Zudem berät der Verein über eine Auslagerung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft. Das bei Traditionalisten umstrittene Thema wurde ebenfalls angesprochen und soll künftig erörtert werden. Man wolle „zu gegebener Zeit in Ruhe darüber diskutieren“, sagte Aufsichtsratschef Thomas Grethlein.

Meeske, der durch eine Neuausrichtung an frisches Geld kommen könnte, sagte: „Letztlich muss das die Mitgliederversammlung mit einer Mehrheit entscheiden. Wir machen das nicht im stillen Kämmerlein.“

Der Jahresfehlbetrag zum Ende der Saison 2015/16 betrug 1,9 Millionen Euro. Dadurch erhöhte sich der Gesamt-Fehlbetrag, der nicht durch Vereinsvermögen gedeckt ist, auf 5,1 Millionen Euro (2015: 3,2 Mio).

Demgegenüber stünden stille Reserven des „Clubs“ in ausreichender Höhe, hieß es vor der Mitgliederversammlung am Abend. Die Nürnberger gehen davon aus, zum Ende des Kalenderjahres 2016 einen Fehlbetrag vorzuweisen, der keine Folgen für die Lizenzierung durch die DFL hat.

„Für das Geschäftsjahr 2016/17 plant der 1. FC Nürnberg mit einem ausgeglichenen Etat“, sagte Meeske. Er betonte aber, dass der Verein weiter unter Druck stehe, auf dem Transfermarkt Geld einzunehmen.

Der Umsatz in der abgelaufenen Spielzeit, als die Nürnberger erst in der Relegation den Aufstieg in die Bundesliga verpasst hatten, ging um 1,0 Millionen Euro zurück und betrug nur noch 46,2 Millionen. Zum Vergleich: 2013/14 hatte Nürnberg noch 64,4 Millionen eingenommen.