Deutsche Turnteams schon in guter WM-Form

Erzingen (dpa) - Deutschlands Top-Turner haben beim letzten Leistungstest vor den Weltmeisterschaften in Tokio schon Zeichen für Olympia gesetzt.

Beim Dreiländerkampf mit Rumänien und der Schweiz in Erzingen dominierten die Männer von Cheftrainer Andreas Hirsch von Beginn an und ließen keine Zweifel an ihrer Favoritenrolle. Mit 360,00 Punkten landeten die Gastgeber einen deutlichen Sieg vor Rumänien (340,85) und der Schweiz (340,40).

Chefcoach Hirsch wollte trotz der beeindruckenden Leistung seiner Mannschaft nichts von WM-Medaillen hören. „Die Olympia-Qualifikation für London ist das Einzige, das bei mir eine Rolle spielt. Einzelleistungen sind erst mal zweitrangig - und die Mannschaft ist der Star.“ Auf dem langen Weg zu den Olympischen Spielen in London mit der Zwischenstation Tokio will er Ruhe ins Team bringen, die Moral und den Zusammenhalt stärken. „Abgerechnet wird 2012. Dort können die Turner dann die Sterne vom Himmel holen.“

Gleich fünf deutsche Turner setzten sich an die Spitze der Einzelwertung. Allen voran Mehrkampf-Spezialist Philipp Boy, der mit 88,95 Punkten glänzte. Fabian Hambüchen unterstrich erneut seine Ausnahmestellung am Königsgerät Reck: Für seine spektakuläre Flugshow erhielt er die Tageshöchstwertung von 16,50 Punkten.

Zuvor hatten sich die deutschen Turnerinnen mit 224,10 Punkten den zweiten Platz hinter den starken Rumäninnen (229,25) gesichert. Dritte wurde die Schweizerinnen (206,45). Elisabeth Seitz beeindruckte am Barren mit einer Weltklasse-Übung. Auch die 35-jährige Oksana Chusovitina unterstrich mit der Tageshöchstwertung von 15,15 Punkten erneut ihre unverzichtbare Rolle für die Mannschaft. Cheftrainerin Ulla Koch zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sie verwies aber darauf, dass die Olympia-Qualifikation in Tokio ein sehr schwieriges Unterfangen wird.