DEB-Team in WM-Form: 2:0 gegen Erzrivale Schweiz
Mannheim (dpa) - Auch ohne zahlreiche Leistungsträger ist das deutsche Eishockey-Nationalteam bereits in WM-Form. Eine Woche vor dem Beginn der WM in Minsk gelang gegen Vize-Weltmeister Schweiz ein 2:0 (0:0, 2:0, 0:0) in Mannheim.
Vor 9120 Zuschauern schossen Krefelds Daniel Pietta (29. Minute) und der starke Nordamerika-Profi Tobias Rieder (35.) mit seinem ersten Länderspieltor das Team von Bundestrainer Pat Cortina zum Sieg gegen den Erzrivalen.
Noch ohne die Spieler der DEL-Finalisten aus Köln und Ingolstadt bestätigte das deutsche Team trotz zahlreicher WM-Absagen den guten Eindruck der bisherigen Vorbereitung. Von Beginn an zeigte das Nationalteam das von Cortina gewünschte kompakte Spiel und setzte den Vize-Weltmeister unter Druck. Die Leistung erinnerte phasenweise an den legendären 1:0-Sieg gegen die Eidgenossen im WM-Viertelfinale 2010 an selber Stätte.
„Wir hatten eine gute Vorbereitung. Wir werden jede Woche besser und gehen in die richtige Richtung. Das war ein wichtiger Sieg. Wir haben gezeigt, dass wir mit allen mitspielen und viel erreichen können“, sagte DEB-Verteidiger Justin Krueger.
Die besten Möglichkeiten vergaben Mannheims Frank Mauer (5.) und Münchens Yannic Seidenberg (13.) zunächst noch. Im Gegenzug scheiterte Kevin Romy nach einer Unsicherheit des ansonsten starken deutschen Torhüters Rob Zepp, dessen WM-Teilnahme bereits als sicher gilt. Die deutschen Feldspieler dagegen kämpften alle noch um ihr Ticket für Weißrussland. Gegen den Erzrivalen, der immerhin mit drei NHL-Profis angetreten war, bestand das deutsche Team auch in Unterzahl. Zu Beginn des Mittelabschnitts überstand Deutschland zahlreiche brenzlige Situationen und ging mit einem Mann weniger auf dem Eis sogar in Führung: Pietta vollendete einen Konter nach einer technisch anspruchsvollen Vorarbeit von Portlands Rieder.
Im Gegensatz zur Schweiz muss Deutschland in diesem Jahr auch bei der WM in Weißrussland vom 9. bis 25. Mai ganz ohne NHL-Profis auskommen. Dafür zeigten einige in Kanada beschäftigten Youngster ihr Können. Zusammen mit dem erst 18 Jahre alten Top-Talent Leon Draisaitl aus der kanadischen Nachwuchsliga WHL sorgte vor allem der 21 Jahre alte Rieder aus der unterklassigen Profiliga AHL für Furore. Der Stürmer empfahl sich auch beim 2:0 nach toller Vorarbeit von Draisaitl nachhaltig für seine erste WM-Teilnahme. „Sie bringen junge Energie in die Mannschaft. Das sind super Teamspieler“, lobte Krueger.
Im Schlussdrittel vergab das starke deutsche Team weitere zahlreiche Möglichkeiten. Bundestrainer Cortina hat nun die schwere Aufgabe vor dem letzten WM-Test am Dienstag in Nürnberg gegen die USA noch Spieler aus Köln und Ingolstadt integrieren zu müssen. Ungefähr fünf Profis des aktuellen Kaders dürfte dann noch die WM-Teilnahme verwehrt bleiben. In Mannheim kamen bereits Verteidiger Benedikt Brückner aus München und das erst 18-Jährige Talent Dominik Kahun aus der kanadischen Nachwuchsliga OHL (Sudbury) nicht zum Einsatz.