Applaus trotz der beiden Niederlagen

Die Spieler der Düsseldorfer EG enttäuschen bei den abschließenden Spielen des Trainingslagers in der Schweiz nicht.

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Sursee. Durch ein Spalier der rund 60 mitgereisten Fans verließen die Spieler der Düsseldorfer EG am späten Samstagnachmittag die kleine Eishalle in Sursee. Jeder einzelne Akteur wurde auf dem Weg zum Mannschaftsbus mit Applaus bedacht und freute sich darüber sichtlich. Zwar gab es sowohl Freitagabend gegen den HC Ambri-Piotta (1:4) als auch am Samstag gegen den EV Zug (3:4) Niederlagen, doch besonders die Leistung gegen Zug machte den Anhängern Hoffnung.

„Wir haben in beiden Spielen das Tempo mitgehen können und versucht, die Dinge spielerisch zu lösen. Das Duell mit Ambri war sicherlich ein leichter Rückschlag, aber der kam mir gar nicht mal so ungelegen, weil die Mannschaft auch lernen muss, mit negativen Erlebnissen umzugehen“, sagte Trainer Christof Kreutzer. Dem 47-Jährigen waren die drei Partien binnen 69 Stunden sehr wichtig. „Die Spieler sollen sich schnell finden. Noch haben wir teilweise zu viele Lücken.“

Besonders gegen Ambri, das in der vergangenen Saison in der Schweiz erstmals nach acht Jahren wieder die Play-offs erreichen konnte, dort dann aber im Viertelfinale an Fribourg-Gottéron gescheitert war, machten einige individuelle Unachtsamkeiten ein mögliches besseres Resultat zunichte. Auch Torhüter Lukas Lang offenbarte gegen die Tessiner Schwächen und machte wie schon beim 6:2 in Duisburg bei zwei Treffern keine glückliche Figur. „Lukas muss sicherlich stabiler werden, aber das wird ihm ganz bestimmt gelingen. Als Zugang fehlt ihm derzeit einfach noch das Gefühl für seine neue Mannschaft“, sagte Christoph Kreutzer.

Dass einen Tag später gegen den EV Zug Bobby Goepfert zwischen den Pfosten stand, war zwar von vornherein geplant, die Sicherheit des 31-Jährigen aber gab dem gesamten Team deutlich mehr Stabilität. 30 Minuten dominierte es gegen den von Harold Kreis trainierten Titelaspiranten, bevor der 55-Jährige zwei Sturmreihen umbaute und die DEG damit vor Probleme stellte. Speziell gegen Dario Bürgler fand die Abwehr der Düsseldorfer kaum noch Mittel. Dennoch war die Niederlage unglücklich, da dem 3:3 des EVZ ein Foul an Stephan Daschner vorausging und die Strafzeit, in der sechs Sekunden vor Schluss das 3:4 fiel, offensichtlich eine Fehlentscheidung war.

„Die DEG hat sich gut verstärkt. Rob Collins, Travis Turnbull oder Tim Conboy haben viel Qualität“, sagte Harold Kreis. Auf die Frage der WZ, ob diese Qualität denn für die Play-off-Qualifikation reicht, wollte sich Kreis jedoch nicht äußern. Schließlich belegte sein neuer Club in der vergangenen Saison trotz eines Etats von 13,8 Millionen Euro nur Platz zehn unter den zwölf Teams und musste in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt in der NLA kämpfen.

Am Samstag gegen Mitternacht kehrte die DEG aus der Schweiz zurück, einer allerdings fehlte an Bord des Mannschaftsbusses. Teamarzt Dr. Ulf Blecker war mit Harold Kreis nach Zug gefahren. „Harry und ich sind bereits seit längerer Zeit gut miteinander befreundet, und natürlich nutze ich die günstige Gelegenheit, um mit ihm auf der Terrasse seines Hauses den herrlichen Blick auf den Zuger See zu genießen“, sagte Blecker und freute sich auf eine schöne Feierabend-Zigarre.