Böse Bescherung für die DEG

Kreis-Team verliert in Hamburg mit 2:4 und zeigt dabei eine enttäuschende Leistung.

Düsseldorf. Wer kein frei hat, der nimmt sich frei. So oder so ähnlich lautete wohl am Samstag das Spieler-Motto bei der Düsseldorfer EG, die sich mit der schlechtesten Leistung seit Wochen eine peinliche 2:4 (0:2, 1:0, 1:2)-Pleite beim DEL-Schlusslicht Hamburg Freezers leistete. "Das Aufwärmen war gut", sagte Manager Lance Nethery ironisch und biss missmutig in ein Stück Kuchen.

Dass hatte er diesmal gekauft, weil Busfahrer Peter Flassig erkrankt war und nicht für Verpflegung aus der Backstube sorgen konnte, Das passte irgendwie ins Bild dieses trostlosen Nachmittages an der Alster.

"Wir waren im ersten Drittel viel zu langsam und daher immer zu spät am Puck", sagte Verteidiger Korbinian Holzer. Da fehlte wohl die Lust, dem Beruf nachzugehen, während die Kollegen aus 13 Vereinen daheim auf dem Sofa sitzen durften.

"Ich bin schon etwas enttäuscht, nicht bei Frau und Kindern zu sein, zumal es bei uns in Nordamerika die Geschenke traditionell erst am 26. Dezember gibt", sagte Jean-Sebastien Aubin. Der Torhüter war eigentlich der Einzige, der Leistungsbereitschaft zeigte und die DEG in den ersten 20 Minuten so vor mehr als dem 0:2 durch Loppi (6.) und Biron (10.) bewahrte.

Eine Entschuldigung für die fehlende Einstellung seiner Kollegen durfte der Termin natürlich nicht sein, aber ärgerlich war es schon, dass der Spielplan ausgerechnet in der Weihnachtszeit, wenn die Spieler gerne auch mal ein paar Stunden mehr mit der Familie verbringen möchten, für die DEG drei Auswärtsfahrten in Folge bereit hielt.

Erst Wolfsburg, dann Nürnberg und am Samstag auch noch Hamburg. Besonders die Partie in der Hansestadt wurmte, denn eigentlich wären die Düsseldorfer am Wochenende spielfrei gewesen. "Ich habe der Verlegung zu früh zugestimmt", sagte Manager Lance Nethery bereits vor einigen Wochen, konnte die Ansetzung aber nicht mehr rückgängig machen.

Gerne kommt die DEG anderen Clubs entgegen, gedankt wird ihr im Gegenzug dafür aber leider nicht. So wird Wolfsburg in dieser Woche wohl auf Schadenersatz für den zu späten Beginn der Begegnung am 20. Dezember pochen.

"Es ist eben ziemlich blauäugig gewesen, bei diesen Witterungsbedingungen erst um 12Uhr los zu fahren. Uns sind durch den um fast zwei Stunden verspäteten Beginn Kosten entstanden. Eigentlich hätten wir auch gar nicht mehr antreten müssen", sagte Wolfsburgs Manager Charly Fliegauf.

Blauäugig war es mit Sicherheit, am Samstag Hamburg zu unterschätzen, das zuvor acht Mal in Folge verloren hatte. Zwar kämpfte sich die DEG durch Reid (32.) und Reimer (42.) zurück, doch ein Doppelschlag von Barta und King binnen 57 Sekunden machte die Hoffnung auf unverdiente Punkte zu nichte.

"Ein miserables Spiel von uns. Wir waren nicht bereit, den notwendigen Einsatz zu zeigen und dann spielt es keine Rolle mehr, wo der Gegner in der Tabelle steht", sagte Trainer Harold Kreis.

Hamburg-Tor:Goepfert (Bartels, Fous)
Abwehr: Dotzler, Karalahti - Manning, Walter - Retzer, Biron - Ratchuk
Angriff:Fortier, Wilm, King - Kuhta, Alexander Barta, Pielmeier - Brandl, Loppi, Tripp - Schön, Ostwald, Aab

DEG-Tor: Aubin (Lange)
Abwehr: Traverse, Bazany - Caldwell, Holland - Holzer, Harrington Angriff: Courchaine, Reid, Murphy - Kaufmann, MacDonald, Joseph - Kreutzer, Collins, Reimer - Hinterstocker, Tutschek, Hofland

Schiedsrichter: Richard Schütz (Moers)

Zuschauer: 8212

Tore: 1:0 (5:03) Loppi (Dotzler, Karalahti), 2:0 (9:41) Biron (King, Karalahti/5-4); 2:1 (31:31) Reid (Kreutzer, Traverse); 2:2 (41:16) Reimer (Holzer, Traverse), 3:2 (54:14) Alexander Barta (Tripp), 4:2 (55:11) King (Fortier, Manning)

Strafzeiten: Hamburg 6 - DEG 4

Nächstes Spiel:30.12., 19.30 Uhr, Rather Dome, gegen Augsburg