Eishockey DEG: Zwei Topspiele binnen 24 Stunden
Düsseldorf · Die Eishockey-Profis haben ein stressiges Wochenende vor sich: Am Samstag steigt das große „DEL Winter Game“ im Kölner Fußballstadion, am Sonntag kommt der Meister EHC München.
Wer Philip Gogulla nerven will, muss nicht sonderlich kreativ werden. Da reicht dieser Tage schon eine Frage nach dem Derby gegen die Kölner Haie. Nicht, dass der DEG-Stürmer ungern über das prestigeträchtigste Duell der Deutschen Eishockey Liga spricht, noch dazu, wenn es wie am Samstag (16.30 Uhr/Liveticker auf wz.de) vor mehr als 45 000 Zuschauern im Kölner Fußballstadion steigt. Aber dass sich im Vorfeld alles um ihn dreht, das muss doch nicht schon wieder sein. „Das Thema Köln ist jetzt durchgelutscht, ich bekomme vor jedem Spiel dieselben Fragen gestellt“, sagte der gebürtige Düsseldorfer, der 13 Saisons bei den Haien spielte, ehe er im Sommer zur DEG wechselte.
Entsprechend stark stand der 31-Jährige in den ersten Duellen der laufenden Saison im Mittelpunkt. Von beiden Seiten. Doch nun soll es auch mal gut sein, meint Gogulla. Es gebe wahrlich andere Themen rund um das 222. Derby der rheinischen Eishockey-Rivalen.
Unrecht hat der Toptorjäger (18 Treffer) damit freilich nicht. Allein schon die Tabelle gibt genug Gesprächsstoff. Das ewige Duell ist nach vielen Jahren nämlich wieder mal ein Topspiel. Der Tabellenvierte empfängt den Dritten. Die zwischenzeitlich kriselnden Haie sind wieder da, dank ihrer elf Siege aus den jüngsten 16 Spielen sind sie bis auf vier Punkte an die DEG herangerückt. Und auch wenn die Düsseldorfer zwei Spiele weniger ausgetragen haben, wäre ein dritter Derbysieg der Saison enorm wichtig. „Dann könnten wir uns von den Kölnern wieder etwas absetzen“, weiß Alexander Barta.
Trainer Kreis hat kein Problem mit den Ansetzungen des Ligabüros
Für den Kapitän und sein Team ist das große Winter Game nicht das einzige Topspiel des Wochenendes: Am Sonntag (19 Uhr/Liveticker auf wz.de) folgt gleich das Heimspiel gegen den Meister aus München. Das kann man für eine unglückliche Terminierung des Ligabüros halten, Trainer Harold Kreis hat damit aber kein Problem: „Ich habe lange in der Schweiz trainiert, da ist das ganz normal, da spielt man freitags und samstags. Die Jungs sagen doch immer, dass sie lieber spielen als trainieren. Jetzt haben wir mal zwei Spiele an zwei Tagen. Also teilen wir die Eiszeit auf und werden keinen Leistungsabfall am Sonntag haben.“
Mit der Begegnung gegen München enden für die DEG die Topspieltage. Hintereinander hat sie dann gegen sämtliche Gegner aus den Top-5 der Tabelle gespielt. Vergangenes Wochenende gegen Mannheim (1./2:3) und Augsburg (5./6:3), nun gegen Köln (4.) und München (2.). Holt sie am Wochenende mindestens einen Sieg, kann sie gestärkt ins letzte Viertel der Hauptrunde gehen.
Strodel arbeitete auf das Winter Game hin
Doch daran oder gar die Play-offs denke derzeit niemand. Erst mal konzentriert sich alles auf das große Spiel am Samstag im Kölner Fußballstadion. Ein „einmaliges Erlebnis“ werde das, sagt Manuel Strodel, der pünktlich zum Winter Game wieder fit geworden ist. Als er Anfang Oktober die Diagnose Schultereckgelenksprengungen erhalten hatte, habe er „natürlich gleich nachgerechnet, ob das Winter Game erreichbar ist, ich habe immer gesagt, dass das mein Ziel ist“, sagte der Stürmer nun.
Strodel ist einer von nur vier DEG-Spielern ist, die beim Winter Game 2015 auf dem Eis standen. Damals gewannen die Düsseldorfer 3:2. Die beiden Tore für die Haie erzielte ein gewisser Philip Gogulla. Der sagte dieser Tage dann doch noch zwei Sätze zu seiner persönlichen Winter-Game-Geschichte, die kein Heimspiel kennt: „Damals war ich auswärts mit Köln in Düsseldorf, dieses Mal bin ich mit Düsseldorf in Köln. Wollen wir hoffen, dass dieses Mal die Auswärtsmannschaft gewinnt.“