DEG lässt sich früh überrumpeln
Beim 1:4 gegen Augsburg steht es bereits nach 119 Sekunden 0:2. Nur Zanetti trifft.
Düsseldorf. Vielleicht waren die DEG-Profis zu sehr beeindruckt von ihrem schmucken neuen Auftreten in Rot-Schwarz — die von den „Toten Hosen“ initiierten „Freunde-Trikots“ feierten am Sonntagabend im Dome ihre Premiere. Die Mannschaft um Kapitän Ashton Rome stand in der Anfangsphase aber gedanklich eher vor dem Spiegel, statt auf dem Eis die Kufen glühen zu lassen. Keine zwei Minuten gespielt, zwei Tore kassiert — begünstigt durch haarsträubende Aussetzer. Und am Ende stand ein logisches 1:4 gegen die Augsburger Panther, das den Düsseldorfern weiterhin den letzten Platz der Deutschen Eishockey-Liga beschert.
„Die zwei frühen Tore waren Gift für unser Spiel, das hat alles über den Haufen geschmissen“, sagte DEG-Trainer Christian Brittig. Sein Torhüter Bobby Goepfert hatte sich kaum an das Trikot auf dem Eis gewöhnen können, nachdem er kurzfristig für den erkrankten Stefan Ridderwall eingesprungen war — denn die Augsburger Panther bissen eiskalt zu mit dem ersten Treffer nach 29 Sekunden und wenig später bei ihrer ersten Überzahl mit dem 0:2, als Michael Connolly vor dem Tor alle Freiheiten hatte.
Bis zur zehnten Minute dauerte es, ehe bei der DEG so etwas wie Offensivspiel aufflackerte. Doch richtig zwingend waren die Aktionen nicht. „Wir waren einfach viel zu lange zu harmlos“, sagte DEG-Stürmer Mondt. Die Gäste mussten vor 3874 Zuschauern gar nicht viel investieren. Sie beschäftigten ihre Gegner ordentlich, die im Spiel nach vorne bis ins Schlussdrittel zu fahrlässig agierten. Gekrönt von einer einhundertprozentigen Torchance durch Ashton Rome, der Torwart, Gegen- und Mitspieler umkurvte und dann den Puck an den Außenpfosten schob (45.).
„Mit dem Anschlusstreffer wäre es noch eine enge Kiste geworden“, sagte Brittig. Die vergebene Chance war ebenso bezeichnend für die Leistung wie das Misslingen der Sechs-gegen-Vier-Überzahl: Mutig hatte Trainer Brittig seinen Torhüter viereinhalb Minuten vor dem Ende rausgenommen, als Augsburg zudem durch eine Strafzeit dezimiert war. Doch ehe die DEG Gefahr produzieren konnte, platzierte Steven Werner den Puck sträflich unbedrängt im leeren Tor zum 0:3. Dieses passive Verhalten warf Brittig seinem Team vor: „Wenn wir den Torwart rausnehmen, müssen wir viel mehr Druck erzeugen und dürfen uns solche taktischen Fehler nicht erlauben.“ Die Premiere mit den neuen Trikots ist jedenfalls misslungen .