DEL DEG: Nicht kaufen — formen!

Düsseldorf. So ganz wissen sie in der Landeshauptstadt nicht, was sie nun von der abgelaufenen Eishockey-Saison halten sollen. Die Hauptrunde samt zwischenzeitlicher Tabellenführung und Zuschauer-Rekord war für die DEG ein weiterer Schritt nach vorne.

Mathias NIederberger gehört zu den Eigengewächsen, die bei der DEG zum Nationalspieler gereift sind.

Foto: PIX-Sportfotos/Fabian Brandes

Die nur fünf Spiele andauernden Play-offs ohne Heimsieg wirkten danach fast wie ein Rückschritt.

Christof Kreutzer, Trainer, Manager und Identifikationsfigur beim achtfachen Meister, will davon aber nichts wissen. Für die Meisterschaft reiche es eben noch längst nicht. Niemand dürfe vergessen, wo der Club vor zwei Jahren stand, als er finanziell und sportlich ganz unten zu finden war.

Auch jetzt ist die auferstandene DEG trotz neuer Sponsoren und (zurückgekehrter) Fans nicht das Schwergewicht der Branche, das sie in den 90er Jahren war. Vom Etat her liegt sie weiter im Mittelfeld der DEL. Statt auf große Namen setzt sie auf Eigengewächse und entwicklungsfähige Spieler mit deutschem Pass. Düsseldorf kauft keine Nationalspieler, es formt sie selbst. Gleich fünf Spieler hat Kreutzer in nur zwei Jahren dazu gemacht.

Das gilt besonders für Mathias Niederberger. Der gebürtige Düsseldorfer wurde mit nur 23 Jahren DEL-Torwart des Jahres. Für Kreutzer Grund genug, den Vertrag mit Publikumsliebling Bobby Goepfert nicht zu verlängern. Statt weiter auf den erfahrenen US-Amerikaner zu setzen, geht die DEG mit drei jungen Torhütern in die nächste Saison, die alle aus der eigenen Jugend kommen. Sonst kamen bislang nur zwei Verteidiger und ein Stürmer. Allesamt Deutsche, allesamt längst nicht fertig in ihrer Entwicklung. Deswegen hat Kreutzer aktuell noch fünf der elf Ausländerlizenzen frei. Doch alle wird er nicht sparen. Schließlich muss er den überragenden Spielmacher Ken-André Olimb ersetzen, der nach Schweden gewechselt ist.