DEG: Play-off-Entscheidung vertagt
Die DEG verliert gegen Iserlohn 3:6. Noch fehlt ein Punkt.
Düsseldorf. Als die Stadionregie nach Ende des ersten Drittels die Blitztabelle auf dem Videowürfel zeigte, ging einen Raunen durch den Rather Dome. Die Düsseldorfer EG, im September als Außenseiter im Kampf um Platz zehn in die Deutsche Eishockey Liga gestartet, stand da plötzlich auf Rang vier. Und das nur vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde.
1:0 führte die DEG gegen die Iserlohn Roosters. Und weil die direkte Konkurrenz ausnahmslos zurücklag, schien nicht nur das Viertelfinale in greifbarer Nähe zu sein, auf einmal waren die Düsseldorfer auf dem besten Weg, in der Runde der letzten Acht sogar mit einem Heimspiel beginnen zu können. Doch daraus wurde nichts. Am Ende gab es nicht mal einen Punkt.
Denn nach dem überragenden ersten Drittel brach die DEG regelrecht ein, kassierte noch sechs Tore und verlor am Ende verdient mit 3:6 (1:0/1:3/1:3). "Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Vielleicht hätten wir im ersten Drittel noch das ein oder andere Tor mehr machen müssen", sagte DEG-Coach Christof Kreutzer. Und auch sein Gegenüber Jari Pasanen hatte ein Auftaktdrittel gesehen, nach dem sich "meine Mannschaft nicht hätte beschweren können, wenn wir höher zurückgelegen hätten".
In der Tat zeigte die DEG ein erstes Drittel wie nicht oft in dieser Saison. Alles schien zu klappen bei der Mannschaft von Christof Kreutzer. Selbst die zahlreichen Ausfälle - am Dienstag waren von den ursprünglich zehn Verteidigern im Kader nur noch fünf übrig - machten der DEG nichts aus. So gut wie jeder wichtige Zweikampf ging an die Gastgeber, die sich immer wieder im Angriffsdrittel festsetzten und Chancen im Minutentakt hatten.
17:8 lautete das Schussverhältnis nach den ersten 20 Minuten. Und das gegen eine Mannschaft, bei der die DEG während ihrer beiden Auswärtsspiele insgesamt 16 Tore kassiert hatte. Trotzdem stand es nur 1:0 und selbst als die Iserlohner ausglichen, legte die DEG noch einmal nach und traf zum 2:1. Dass es danach bergab ging, lag auch an der harten Gangart, die die Sauerländer an den Tag legten. Sonst das fairste Team der Liga, kassierten sie insgesamt 92 Strafminuten.
"Ich denke trotzdem nicht, dass es ein überhartes Spiel war. Das Spiel hatte Play-off-Charakter. Eishockey ist nun mal kein Ponyhof", sagte Pasanen. Kreutzer sah das ähnlich: "Das war bei weitem nicht so hart wie am Freitag in Hamburg. Für mich ist das übrigens auch kein Ponyhof." Sicherlich auch nicht für seine Spieler, aber nachdem Daniel Fischbuch zwischenzeitlich verletzt runter und Andreas Martinsen nach einem Schwergewichtskampf gegen Colten Teubert für zehn Minuten raus musste, hatte die DEG nur noch zwölf Spieler zur Verfügung.
"Das hat alles viel Kraft gekostet", sagte Kreutzer. Und weil die Iserlohner insgesamt frischer wirkten, glichen sie nach dem 2:1 postwendend wieder aus und setzten sich auf 6:2 ab. Die Play-off-Qualifikation ist damit rein rechnerisch immer noch nicht geschafft. Doch dem Publikum war es egal. Es verabschiedete die Mannschaft, die nun auf Rang sechs steht, mit Applaus in die Kabine.