Dramatischer DEG-Sieg
Das war nichts für schwache Nerven und ein Vorgeschmack auf die Play-offs. Die Düsseldorfer EG gewann gestern Abend vor 12 703 Zuschauern in der Arena am Volkspark beim Tabellen-Vierten Hamburg Freezers mit 3:2 (0:0/0:0/3:2) und landete damit nun schon den fünften Sieg in Folge.
Allerdings wurde die Freude darüber arg getrübt. Am Ende einer an Dramatik kaum zu überbietenden Begegnung hatte die DEG mit Ebner, Strodel und Ficenec nach teils bösen Fouls gleich drei verletzte Spieler zu beklagen. „So macht das keinen Spaß. Die Schiedsrichter verlangen immer, dass ich ruhig bleibe, aber wie soll ich das nach solchen Fouls bleiben“, sagte Trainer Christof Kreutzer.
In der schmucken Arena am Hamburger Volkspark ging es ohne jegliches Abtasten los. Beide Mannschaften spielten sofort mit offenem Visier. Hamburgs Däne Morten Madsen versuchte es schon nach wenigen Sekunden, danach traf DEG-Verteidiger Kurt Davis bei einem Überzahlspiel mit einem krachenden Schuss nur das Aluminium des Freezers-Kastens (3.). In der Folge wurden die Gastgeber stärker. Kevin Clark verfehlte knapp (5.) und beim Schuss von Marty Sertich konnte DEG-Torhüter Tyler Beskorowany einen Einschlag nur mit Mühe verhindern. Doch die DEG nahm den Kampf an. Travis Turnbull scheiterte in der 14. Spielminute aus kurzer Distanz, im Gegenzug hatte Clark Keeper Beskorowany schon umspielt, schob den Puck jedoch an den Pfosten.
Zwei Minuten später parierte Beskorowany dann glänzend eine Direktabnahme von Kevin Schmidt. So blieb es nach 20 überaus intensiven Minuten beim 0:0 und wer dachte, dass es auf diesem Niveau unmöglich weitergehen könne, wurde gleich eines Besseren belehrt. Beide Teams schenkten sich nichts. Es gab schnelle Kombinationen, Chancen, Torwartparaden und bedingt durch die äußerst körperbetonte Spielweise auch viele Strafzeiten. Eine davon fiel mit zwei Minuten zu gering aus, erhitzte die Gemüter und kann der DEG im weiteren Saisonverlauf teuer zu stehen kommen. Nach einem Foul von Mathieu Roy musste Bernhard Ebner in der 26. Minute mit Verdacht auf einen Oberschenkelbruch ins Krankenhaus gebracht werden. Der Verteidiger wird damit für den Rest der Saison ausfallen und auch um die WM-Teilnahme gebracht.
Hamburg wollte die nach neuer Struktur suchende DEG-Abwehr nun überrumpeln, doch 99 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels gelang Turnbull auf Zuspiel von Preibisch das 1:0 für die Gäste. Plötzlich ging die Post ab. 90 Sekunden später glich Dupuis aus und nur 16 Sekunden darauf nutzte Schmidt einen Patzer von Turnbull zur Freezers-Führung. Der aber machte seinen Fehler lediglich 35 Sekunden später mit dem 2:2 wieder wett. Da saß Übeltäter Roy auf der Strafbank und der musste auch in der 52. Minute wieder hinaus. Kurt Davis zog ab, Dmitriev fälschte ab und der Puck landete zum 3:2 der DEG im Netz. Für Roy die gerechte Strafe. Denn mit Glück, Geschick und Beskorowany rettete die DEG den Vorsprung über die Zeit.