DEG-Talente: Fitness im Boxring
Die Metro bleibt Nachwuchssponsor und gibt 250 000 Euro pro Saison. Trainer Christof Kreutzer forciert die Ausbildung.
Düsseldorf. Übungen an der Boxbirne und Sandsack, Schlagtraining an Bratzen oder Seilchen springen. An der Duisburger Straße fliegen die Fäuste. Nicht etwas beim Amateurboxen, sondern zweimal wöchentlich beim Training der Eishockey-Junioren der Düsseldorfer EG.
Im Boxzentrum von Stefan Freudenreich geht es richtig zur Sache, ohne dass Blut fließt. „Das Boxen hat Ähnlichkeit mit dem Eishockey und ist als Ergänzung ideal. Über einen kurzen Zeitraum wird Höchstleistung gefordert“, sagt Christof Kreutzer.
Der langjährige Eishockeyprofi der Düsseldorfer EG (fünf Meisterschaften) ist seit fünf Jahren als Trainer im Jugendbereich tätig. Mittlerweile betreut der 44-Jährige das DNL-Team in der höchsten deutschen Spielklasse. Die Spieler sind zwischen 16 und 18 Jahre alt.
In den vergangenen Jahren gehörten Torhüter Mathias Niederberger und Stürmer Diego Hofland dazu, die beide schon im DEL-Team eingesetzt wurden. „Bei uns steht die Ausbildung der Spieler im Vordergrund“, sagt Kreutzer, der mit seiner Mannschaft in der Spielzeit 2010/2011 auf Platz fünf landete.
Die Trainingsbedingungen in Düsseldorf sind dabei ideal und werden es auch künftig sein. Die Metro behält in den kommenden Jahren ihre finanzielle Unterstützung von 250 000 Euro pro Saison bei, während das Unternehmen das Sponsoring des DEL-Teams im April 2012 nach zehn Jahren auslaufen lässt.
„Es ist sehr wichtig, dass die Metro unsere Nachwuchsarbeit unterstützt. Das gehört zur Philosophie des Unternehmens. Und ich glaube, dass wir bei der DEG gute Arbeit geleistet haben“, sagt Christof Kreutzer.
Allerdings fehlt bei der DEG ein Oberliga-Team, um die Talente nach der Jugendzeit weiter an den Klub zu binden. „Es wäre natürlich besser, wenn es so wäre. Aber es ist alles eine Frage des Geldes. Darum müssen wir das realisieren, was möglich ist“, sagt Kreutzer.
Quasi als Ersatzlösung werden junge Spieler von der DEG mit Förderlizenzen ausgestattet, mit denen sie bei anderen Klubs spielen können. Bis es soweit ist, werden sie innerhalb des Projektes „Sport, Schule, Wohnen“ betreut. Die Zusammenarbeit von DEG, der Hulda-Pankok-Gesamtschule und Atletica hat sich bewährt.
„Es ist eine Rundumversorgung, bei der wir uns um die Jungs von morgens bis abends kümmern“, sagt Kreutzer, der für die Organisation außerhalb der Schule zuständig ist. Das Sommertraining läuft bereits wieder. Zwei Einheiten pro Tag sind nach der Schule Pflicht. „Die Jungs sind topfit. Alles in allem dauert unsere Saison elf Monate“, sagt Kreutzer.