Eishockey DEG-Trainer beendet Spekulationen um Bundestrainer-Nachfolge
Düsseldorf · Der Cheftrainer der DEG wird Marco Sturm nicht als Coach der Eishockey-Nationalmannschaft beerben. Das machte Harold Kreis jetzt sehr deutlich. Es habe aber einen Kontakt zum Verband gegeben.
Die Antwort von Harold Kreis fiel kurz und deutlich aus: „Ich stehe nicht zur Verfügung, fertig.“ Damit beendete der 59-Jährige die Spekulationen über eine mögliche Nachfolge von Marco Sturm (ging zu den Los Angeles Kings in die NHL) als Bundestrainer der Eishockey-Nationalmannschaft. Der Cheftrainer der Düsseldorfer EG bestätigte zwar, dass es zwischen ihm und dem Verband, der nun auf der Suche nach einem Fachmann von besonderen Renommee ist, Kontakt gegeben habe. Konkreter auf die Thematik eingehen wollte Kreis am Mittwochmittag aber nicht.
Vor dem Deutschland-Cup am vergangenen Wochenende, bei dem Sturm letztmalig die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes betreute, hatte der DEG-Trainer offen auf die Gerüchte reagiert. „Es ist immer eine Ehre, für die Nationalmannschaft zu arbeiten“, sagte Kreis, der bereits von 2010 bis 2012 unter Uwe Krupp als Assistent für das DEB-Team tätig war. Vor dem Turnierstart am vergangenen Donnerstag sei aber niemand von Verbandsseite an ihn herangetreten, wie Kreis im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung erklärte. Wie konkret die spätere Anfrage war und warum der langjährige Profi nun doch kein Kandidat für die Sturm-Nachfolge ist, ließ der Düsseldorfer Trainer unbeantwortet.
Das bietet Raum für Spekulationen. Hat die DEG einem möglichen Abgang oder einer Doppelfunktion von Kreis einen Riegel vorgeschoben? „Es gab keinen Kontakt zwischen dem DEB und uns“, sagte Niki Mondt, Sportlicher Leiter der DEG, eine Stunde nach der turnusmäßigen Pressekonferenz vor dem anstehenden Spielwochenende in der Deutschen Eishockey Liga, an dem die Rot-Gelben am Freitag (19.30 Uhr) auf Augsburg treffen und am Sonntag (16.30 Uhr) in Köln antreten. „Es braucht sich auch niemand zu melden. Harry hat einen Vertrag bei der DEG und steht nicht zur Verfügung. Ich glaube auch nicht, dass der DEB einen Mann in Doppelfunktion haben möchte. Deswegen stellt sich diese Frage auch nicht“, stellte Mondt klar.
Kreis hat Vertrag bis 2020 und steht mit der DEG auf Platz vier
Aus Sicht der Verantwortlichen an der Brehmstraße wäre eine Absage — sofern es eine offizielle Anfrage gab — nachvollziehbar. Nach zwei sportlich enttäuschenden Jahren steht die DEG nach 17 von 52 Hauptrundenspielen auf einem guten vierten Tabellenplatz. Kreis kommt als Trainer bei den Profis hervorragend an und hat einen Vertrag bis Sommer 2020. Der Verein stellt, bei allem Interesse am Wohle des deutschen Eishockeys, seine eigenen Interessen in den Vordergrund. Es wäre sogar fahrlässig, wenn die DEG das Erfolgsduo mit Kreis und Tobias Abstreiter jetzt sprengen würde. Letzterer arbeitet bekanntlich als Assistent für den DEB. Einen zweiten Mann regelmäßig für das Nationalteam abzustellen, käme für die DEG wohl auch aus diesem Grund ohnehin nicht in Frage. Kreis wiederum ließ am Ende durchblicken, dass er durchaus mit dem Job geliebäugelt hatte. Auf die Frage, wer die Entscheidung für die Absage getroffen habe, sagte er: „Das ist eine gute Frage, ich werde sie nicht beantworten.“