Geschäftsführer verlässt Düsseldorfer EG DEG und Rotthaus gehen getrennte Wege

Der 49-Jährige hatte die Marketingziele verfehlt, geht aber freiwillig, um im Fußball zu arbeiten.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG und Jochen A. Rotthaus gehen nach nur einem Jahr getrennte Wege. Weder der Verein noch sein Geschäftsführer wollen derzeit etwas dazu sagen. Aber Zweifel bestehen trotz der fehlenden Bestätigung nicht.

Der 49-Jährige war vor der aktuellen Saison zur DEG gekommen und sollte dabei helfen, dem am Boden liegenden Verein auf die Beine zu helfen. Sportlich ist das durch den Halbfinal-Einzug in der Deutschen Eishockey Liga und die Qualifikation für die Champions League gelungen. Doch daran war Rotthaus nicht beteiligt. Den Kader hatten die Trainer Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter zusammengestellt.

Rotthaus’ Hauptaufgabe war es, Sponsoren zu besorgen. Und da fällt die Bilanz eher mager aus. Obwohl er angekündigt hatte, „nicht mit blanker Brust“ in die Saison zu gehen, passierte genau das. Erst im Laufe der Spielzeit präsentierte er mit den vorher bereits als Sponsor tätigen Stadtwerken sowie später mit der PSD Bank zwei Logos, die fortan das Heimtrikot zierten.

Doch schon damals wurden im DEG-Umfeld Stimmen laut, dass Rotthaus den prominenten Platz auf dem Trikot unter Wert verkauft hätte, um überhaupt etwas präsentieren zu können. Auswärts blieb das Trikot selbst in den Play-offs komplett blank.

Für das Winter Game, dessen Geschäftsführer er ebenfalls war, besorgte er lediglich den übertragenden Sender „Servus TV“ als Hauptsponsor. Allerdings warb er Breuninger und Fuji-Film als neue Geldgeber an.

Entsprechend sagte Gesellschafter Mikhail Ponomarev nun, dass die DEG ihre Marketing-Ziele verfehlt habe. Was als deutliche Kritik an Rotthaus zu verstehen war. Dass der Russe, der den Geschäftsführer vor der Saison geholt hatte, nun selbst vor die Tür gesetzt hat, ist aber unwahrscheinlich. Rotthaus geht wohl von sich aus.

Der 49-Jährige wurde nie warm mit der Sportart und machte keinen Hehl daraus, dass er vom Eishockey wenig versteht — und sich auch nicht sonderlich dafür interessiert. Als der verletzte Tim Conboy das Trikot mit Sponsorenlogo zum ersten Mal der Presse vorführte, fiel dem Geschäftsführer nicht mal dessen Name ein.

Rotthaus war und ist ein Mann des Fußballs. Er liebt die Möglichkeiten und vor allem die Aufmerksamkeit, die ihm die Sportart Nummer eins garantiert. Das kannte er aus seiner Zeit beim VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim, jetzt soll er zu Bayer Leverkusen gehen. Rotthaus wollte das gegenüber der WZ weder bestätigen noch dementierten.

Seine Zeit bei der DEG ist trotzdem vorbei. Klinken putzen und einen Randsportart-Verein ohne große finanzielle Möglichkeiten nach oben zu führen, war wohl doch nicht das, was Rotthaus länger als ein Jahr machen wollte.