Eishockey-Play-offs DEG steht trotz großem Kampf vor dem Aus

Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG steht vor dem Aus im Halbfinal-Play-off gegen den ERC Ingolstadt. Die Oberbayern haben das vierte Spiel in Düsseldorf mit 5:2 (1:0; 2:1; 2:1) gewonnen und benötigen nur noch einen Sieg um den Einzug ins Finale perfekt zu machen.

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Die DEG spielte zwar mit großer Begeisterung und erstmals in dieser Spielzeit vor ausverkauftem Haus — vor 12 890 Zuschauern. Aber die Gastgeber machten gegen einen solchen Gegner zu viele Fehler.

Der Einzug ins Finale ist zwar noch möglich, doch ganz offensichtlich hat auch das Schicksal etwas dagegen. Das glaubt auch der verletzte DEG-Stürmer Nikki Mondt, der erklärte, dass man das zweite Tor der Ingolstädter im dritten Spiel in Bayern wegen Torraumabseits nicht hätte geben dürfen, und auch beim entscheidenden Treffer des Gegners in der Overtime hatte er eine Torwartbehinderung gesehen.

DEG steht vor dem Aus
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Darüber dachten seine Kollegen nicht mehr nach, als sie mit unglaublich hohem Tempo ins Spiel Nummer vier gingen. Die Mannschaft von Christof Kreutzer versuchte die Gäste von Beginn an unter Druck zu halten und Schusschancen herauszuspielen. Die Taktik, möglichst früh ein Tor vorzulegen, ging trotz der Überlegenheit in den ersten zehn Minuten nicht auf.

Ingolstadt kam dann besser ins Spiel, kombinierte sicher und unbeeindruckt von der großen, stimmungsvollen Kulisse. Und hatte auch ein wenig Glück dabei, dass das Schiedsrichtergespann nicht unbedingt die Heimmannschaft bevorteilen wollte. Die Führung spielte der ERC Ingolstadt aber sehr geschickt heraus. Nach Vorarbeit von Petr Taticek schlenzte Brandon Buck (16. Minute) den Puck unhaltbar an DEG-Keeper Tyler Beskorowany vorbei zum 1:0 ins Netz. Allerdings sah es so aus, als sei Corey Mapes dabei irregulär behindert worden.

In den Schlussminuten hatte dann das Schiedsrichtergespann Brill und Schukies die Halle dann vollkommen gegen sich, als sie zunächst Strafen gegen die DEG aussprach, bei den Ingolstädtern ähnliche Situationen jedoch laufen ließ. So gingen die Gäste unter Pfiffen, aber auch mit einem 1:0-Vorsprung in die erste Drittelpause. Ähnlich wie im ersten Abschnitt legte die DEG auch nach dem Seitenwechsel los. Und sie kam dem Torerfolg deutlich näher.

Kris Sparre traf nach drei Minuten den Pfosten, und Daniel Kreutzer scheiterte aus Nahdistanz am überragenden Ingolstädter Goalie Timo Pielmeier. Doch wieder verpuffte der anfängliche Schwung, weil Kris Sparre den Puck verlor, die Gäste mit Jared Ross einen Konter fuhren und Tyler Bekorowany nach dem Abspiel auf Brooks Ross keine Abwehrchance mehr hatte und das 0:2 kassierte (32.).

Von einer Vorentscheidung wollten weder die Spieler noch die Fans der DEG etwas wissen. Und endlich funktionierte auch einmal das Überzahlspiel. Daniel Kreutzer traf zum 1:2 in der 35. Minute, und die Hoffnung kehrte zurück. Wie kalt und souverän die Ingolstädter in solchen Situationen auftreten, zeigten sie mal wieder in der Person von Thomas Greilinger, der nach Vorarbeit von Brandon Buck den Dome mit dem 3:1 zwei Minuten vor Ende des Mittelabschnitts in kurze Schockstarre versetzte. Brandon Buck nahm dann nach 49 Minuten die Spannung vorzeitig aus dem Spiel.

Wieder auf Vorlage von Petr Taticek traf er zum 4:1 und zeigte, dass die Bayern den Gastgebern in spielerischer Hinsicht überlegen waren und sich das diesmal auch im Ergebnis ausdrückte. Souverän wollte der amtierende Meister in den restlichen Minuten die Uhr herunterspielen, aber Drew Schiestel hatte etwas dagegen.

Mit seinem Tor zum 2:4 (53.) forderte er das Publikum noch einmal zum ultimativen Anfeuern auf. Doch es war kein Glückstag für die Düsseldorfer EG. Letztlich hieß der insgesamt verdiente Sieger ERC Ingolstadt, der in der in 59. Minute durch Christoph Gawlik zum 5:2-Endstand kam. Der großartig kämpfenden DEG konnte man im vielleicht letzten Heimspiel der Saison absolut keinen Vorwurf machen. Und immerhin hat die Mannschaft oft genug nach Enttäuschungen bewiesen, dass sie immer zurückkommen kann...