DEG erkämpft sich das siebte Spiel
Das Team verspielt einen 3:1-Vorsprung. Aber dann trifft Preibisch zum 4:3.
Düsseldorf. Es waren noch mehr als fünf Minuten zu spielen, da hielt es längst keinen mehr auf den Sitzen. 4:3 führte die Düsseldorfer EG im sechsten Spiel der packenden Viertelfinalserie in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga gegen die Hamburg Freezers. Die DEG musste gewinnen, um die Saison am Leben zu halten. Doch Hamburg drückte immer weiter und war drauf und dran, zum dritten Mal an diesem Tag den Ausgleich zu schaffen.
Die Spannung im mit mehr als 10.000 Zuschauern gefüllten Rather Dome war kaum noch zu steigern. Bei jedem Schuss der Gäste rutschte den DEG-Fans das Herz in die Hose. Jeder gewonnene Zweikampf, jede Befreiung wurde bejubelt wie während der Hauptrunde nur wenige Tore. Und irgendwann war es dann geschafft. Als die Schlusssirene ertönte, brach ein wahrer Jubelorkan los. Die DEG gewann mit 4:3 (1:0/2:1/1:2) und sicherte sich durch den 3:3-Serienausgleich das alles entscheidende siebte Spiel, das bereits am Dienstag (19.30 Uhr) in Hamburg steigt.
„Diese Serie hat ein siebtes Spiel verdient. Möge der Bessere gewinnen“, sagte DEG-Coach Christof Kreutzer, der auch Minuten nach dem Spiel noch voller Adrenalin war. Zu aufregend war das erste Play-off-Spiel seiner noch jungen Trainerkarriere, in dem seinem Team das Aus drohte. Ein Spiel, das nicht nur den Spielern, sondern auch den Zuschauern alles abverlangt hatte.
„Wir haben verdient gewonnen, aber wir hätten den Sack früher zumachen müssen“, sagte Kapitän Daniel Kreutzer und sprach den Fans damit aus der Seele. Denn die Rot-Gelben verpassten es gleich mehrfach, sich entscheidend abzusetzen. Das begann schon im ersten Drittel, als die DEG aufdrehte wie noch nie in diesen Play-offs.
Angriff auf Angriff fuhr das Kreutzer-Team, die Gäste wussten teilweise gar nicht, wie ihnen geschah. Trotzdem stand es nach dem ersten Saisontor von Verteidiger Shawn Belle nur 1:0. Und auch als sich die Düsseldorfer nach dem Ausgleich der Gäste im zweiten Abschnitt wieder auf 3:1 absetzten, war das Spiel immer noch nicht entschieden. Selbst eine fünfminütige Überzahl ließen sie ungenutzt, Hamburg konnte durch einen Doppelschlag im Schlussabschnitt erneut ausgleichen. Doch nur 25 Sekunden nach dem 3:3 traf Alexander Preibisch zur dritten DEG-Führung des Tages. Auf diese hatten die Freezers dann keine Antwort mehr.
„Nach dem 3:3 gingen unsere Köpfe etwas nach unten, aber unser Charakter ist eben so, dass wir direkt zurückkommen“, sagte Stephan Daschner, der überraschend in den Kader zurückgekehrt war. Die DEL hatte seine Sechs-Spiele-Sperre nach dem Protest der DEG gegen eine höhere Geldstrafe in eine Zwei-Spiele-Sperre umgewandelt. Und weil Daschner bereits zwei Spiele zugesehen hatte, durfte er wieder ran und zeigte in allen drei Zonen, warum die DEG ihn so vermisst hatte.
Geht es nach dem überragenden Verteidiger wird das auch im siebten Spiel so sein: „Das wird ein purer Kampf. Wir haben heute neue Kräfte aus dem Sieg gezogen. Das Momentum ist nun bei uns.“ Das sah auch Daniel Kreutzer so: „Im siebten Spiel gibt es keinen Heimvorteil.“