Beskorowany hält den DEG-Sieg fest

Der Torhüter macht ein überragendes Spiel und sichert dem Kreutzer-Team den 2:1-Sieg gegen Hamburg.

Wieder ist Tyler Beskorowany (am Boden) vor einem Hamburger zur Stelle.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Düsseldorf. Von einem Torhüter des Jahres erwarten die Menschen in der entscheidenden Phase der Saison normalerweise Großes. Gerade wenn er schon während der Hauptrunde der Erfolgsgarant eines Überraschungsteams war. Doch seitdem die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in vollem Gange sind, hat Tyler Beskorowany ungewohnte Wackler in seinem Spiel.

Nicht, dass sich der 24 Jahre alte Kanadier einen Patzer nach dem anderen leisten würde. Aber in jedem der bisherigen drei Vergleiche der Düsseldorfer EG mit den Hamburg Freezers machte der Torhüter des Teams von Trainer Christof Kreutzer einen Fehler, der zu einem Gegentor führte.

So hätte es wohl nicht allzu viel Verwunderung unter den DEG-Fans gegeben, wenn Kreutzer seinen eigentlichen Star-Goalie beim vierten Spiel in der Viertelfinalserie am Dienstag draußen gelassen hätte. Doch der Trainer-Neuling vertraute erneut auf Beskorowany - und traf damit die goldrichtige Entscheidung. Der Goalie hielt 35 von 36 Schüssen (97,2 Prozent) und war dadurch der entscheidende Mann beim 2:1-Heimsieg der Rot-Gelben, die die Serie ausglichen und am Freitag (19.30 Uhr/Arena am Volksparkstadion) nun mit einem 2:2 ins fünfte Spiel gehen.

"Tyler hat heute mehrfach bewiesen, dass er zurecht der beste Torhüter des Jahres ist. Es gab keinen Grund, ihn infrage zu stellen", sagte Kreutzer, dessen Team sich am Dienstag weitaus defensiver präsentierte als noch am Sonntag beim dritten Spiel (2:3). Anstatt die verletzungsgeplagten Hamburger durch aggressives Forechecking müde zu laufen, spielte die DEG eher so, wie man es aus der Hauptrunde gewohnt war und wartete meist ab.

Ganz anders die Freezers, denen der Kraftakt der vergangenen Wochen kaum anzumerken war. Besonders ihre Paradereihe um "DEL-Spieler des Jahres" Kevin Clark, Garret Festerling und Thomas Oppenheimer bereitete der DEG immer wieder Probleme. "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, sind aber auf einen heißen Torhüter getroffen", sagte Freezers-Coach Serge Aubin, dessen Mannen gleich mehrfach allein vor dem Düsseldorfer Tor auftauchten. Doch immer wieder fanden die ihren Meister in Beskorowany, der sogar zwei Zwei-auf-null-Situationen entschärfte.

Trotzdem gab sich der Star des Abends hinterher bescheiden: "Es war schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte Beskorowany, der sich genauso darüber freute, "dass ich neues Selbstvertrauen tanken konnte". Und wo er das einmal hatte, blickte er gleich auf den Freitag: "Wir hatten beim letzten Spiel schon genügend Chancen, das Spiel zu gewinnen. Jetzt wollen wir es am Freitag auch in Hamburg packen und in Führung gehen."

Dass sein Team dazu die Chance hat, lag auch am Power Play. Im dritten Spiel noch der Hauptgrund für die Niederlage, als die DEG selbst in 14 Minuten Überzahl nicht traf, präsentierte sie sich wieder ganz anders. Gleich im zweiten Power Play traf Ken-Andre Olimb nach einem herrlichen Zuspiel von Michael Davies (31.). Zwar glichen die Gäste nur wenige Minuten später aus, doch noch vor Drittelende traf der erneut als Verteidiger aushelfende Stürmer Alexander Thiel zum 2:1.

So ging es mit einer Führung ins letzte Drittel, in dem die Hamburger alles versuchten und wütend auf den Ausgleich drängten. Doch dahinten stand ja immer noch Tyler Beskorowany.