Harmlose DEG verliert das erste Play-off-Spiel
Die Düsseldorfer unterliegen den Hamburg Freezers verdient mit 0:4.
Hamburg. Es heißt ja immer wieder, dass ein Torwart mindestens 50 Prozent des Erfolges eines Eishockey-Teams ausmacht. Mit Blick auf das gestrige erste Play-off-Viertelfinale in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen den Hamburg Freezers und der Düsseldorfer EG ist das noch untertrieben. Am Ende hieß es 4:0 (3:0/0:0/1:0) für die Hamburger, die damit 1:0 in der Serie über maximal sieben Spiele in Führung gingen. Und wenn es einen Mann gibt, der das zu verantworten hatte, dann Freezers-Torwart Sébastien Caron.
Der 34 Jahre alte Kanadier hielt sämtiche 21 Schüsse und gewann das Duell gegen seinen Landsmann Tyler Beskorowany eindeutig. Was in Falle des Letzteren allerdings auch am fehlenden Glück lag. Die ersten beiden Treffer waren abgefälscht, so dass Beskorowany zwei Mal ins Leere griff. Das dritte Tor ging eindeutig auf die Kappe des Mannes, der erst am Wochenende zum DEL-Torwart des Jahres gewählt worden war. So stand es nach nicht mal 18 Minuten 3:0. Das Spiel war so gut wie entschieden.
"Das erste Drittel ging klar an Hamburg. Es war schwer für uns, da zurück zu kommen", sagte Trainer Christof Kreutzer, dem es gar nicht erst in den Sinn kam, seinen Goalie für die Niederlage verantwortlich zu machen. Was auch nicht fair gewesen wäre. Sicherlich erlebte der Torhüter im ersten Spiel nach seiner Verletzung eins der schwächsten Auftaktdrittel, seit er in den ersten Wochen der Saison als Ersatz für den verletzten Bobby Goepfert nach Düsseldorf gewechselt war. Doch es waren vor allem seine Vorderleute, die zu verantworten hatten, dass die DEG morgen (19.30Uhr/Rather Dome) mit einem 0:1-Serienrückstand ins erste Heimspiel geht.
"Wir haben im Slot zu viele Räume gelassen", gab sich Verteidiger Jakub Ficenec selbstkritisch. Richtig enttäuschte die DEG aber besonders in der Offensive. Bis auf die Reihe um den starken Rückkehrer Michael Davies, Travis Turnbull und Kris Sparre strahlte so gut wie kein Rot-Gelber echte Torgefahr aus.
Besonders die sonst so gefürchteten Duos Rob Collins/Daniel Kreutzer und Ken-André Olimb/Andreas Martinsen waren an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Weil sie sich ungewohnte Fehler leisteten. Weil sie zu wenige klare Chancen hatten. Und weil ihnen die Gastgeber kaum Luft zum Atmen ließen. Sobald ein DEG-Stürmer ins Angrifsdrittel kam, wurde er von den physisch starken Hamburgern gleich nach außen gedrängt und wusste meist nicht mehr als einen Verlegenheitsschuss anzubringen. Und wenn doch mal etwas durchkam, war Sébastien Caron zur Stelle.