Eishockey Play-Off DEG verliert denkbar unglücklich
Erst in der Verlängerung muss sich das Kreutzer-Team mit 2:3 in Ingolstadt geschlagen geben.
Ingolstadt. Irgendwann musste es ja fallen. Seit mehr als 28 Minuten hatte der ERC Ingolstadt bereits das Tor von Tyler Beskorowany belagert. Ob Brandon Buck, John Laliberte, Thomas Greilinger, Christoph Gawlik oder Dustin Friesen — sie alle hatten vor dem Düsseldorfer Tor geschossen, gedrückt, gewühlt. Doch egal, wer es versuchte, sie scheiterten am erneut überragend haltenden DEG-Torwart.
Aber in dieser 29. Minute konnte auch der Kanadier nichts mehr machen. Vier, fünf Schüsse flogen binnen weniger Sekunden auf das Düsseldorfer Tor. Der von Brandon Buck war dann drin. Weil Shawn Belle die Gäste bereits im ersten Drittel per Konter glücklich in Führung gebracht hatte, war es lediglich das 1:1. Doch es war der Türöffner für den Deutschen Meister, der nur wenige Minuten später selbst in Unterzahl gefährlicher war als die DEG mit einem Mann mehr und das Spiel komplett drehte.
Doch als alles dachte, das Spiel nehme nun seinen Lauf von Sonntag, als die Ingolstädter nach einem Rückstand zurückkamen und am Ende 5:2 gewannen, glich die DEG mit ihrer ersten Chance im letzen Drittel aus. So ging es in die Verlängerung, in der die Gäste zunächst nicht die schlechtere Mannschaft waren, am Ende aber doch verdient mit 2:3 (1:0/0:2/1:0/0:1) verloren. „Es war ein sehr, sehr enges Spiel. Beide hatten am Ende Chancen, aber Ingolstadt hat das Glück gehabt“, sagte Verteidiger Bernhard Ebner.
Im Halbfinale liegt die DEG nun 1:2 zurück, weiter geht es am Donnerstag (19.30 Uhr) im Rather Dome mit Spiel vier und sollte das Team von Trainer Christof Kreutzer noch ein weiteres Heimspiel am Montag spielen wollen, sollte es sich schleunigst defensiv steigern. Denn es war schon deutlich, wie sehr die DEG den Oberbayern lange Zeit unterlegen war. Bis auf wenige Ausnahmen spielten sich die ersten beiden Abschnitte im Verteidigungsdrittel der Rot-Gelben ab. 29 Ingolstädter Schüsse hatten die Statistiker nach 40 Minuten gezählt, weil die DEG in allen drei Zonen unterlegen war.
Hinten verlor sie die wichtigen Zweikämpfe und spielte schlampige Pässe. In der neutralen Zone leistete sie sich unbegreifliche Stellungsfehler und ließ sich ständig überlaufen. Vorne ließ sie sich zu weit nach außen drängen und schoss zu selten.
Doch mit dem 2:2 zu Beginn des letzten Drittels änderte sich das plötzlich. „Wir verteidigen besser und fahren unsere Checks zu Ende“, sagte Manuel Strodel, dessen Team nun immer stärker wurde, während die Gastgeber sich nicht mehr vom Schock des zu diesem Zeitpunkt unverdienten Ausgleichs erholten.
Zwar hatten die Ingolstädter immer weiterhin ihre Chancen, aber Beskorowany war immer wieder zur Stelle. Mehr als 40 Paraden waren es am Ende. Selbst für einen Mann seiner Klasse ein außergewöhnlicher Wert.
In der Overtime hatte die DEG dann selbst die Chance, erneut auswärts zu gewinnen. Doch im Gegensatz zum ersten Spiel, als sie ebenfalls unterlegen gewesen war, dann aber aufdrehte und gewonnen hatte, klappte es dieses Mal nicht. Trotz einer Überzahlgelegenheit ließ sich Timo Pielmeier nicht mehr bezwingen.
Stattdessen fiel das Tor nach 77 Minuten auf der anderen Seite. So endete ein nach der Verlängerung im ersten Spiel und der 107 Minuten dauernden Drittelpause im zweiten erneut überlanges Spiel nicht mit glücklichen Gesichtern auf Düsseldorfer Seite.