Iserlohn vs. DEG DEG verliert verdient in Iserlohn
Iserlohn · Die DEG macht Fehler in allen drei Zonen und zu viel Hektik. Am Ende heißt es 3:6 aus Düsseldorfer Sicht.
Es hat schon glücklichere Menschen gegeben als Bernhard Ebner in der 20. Spielminute an diesem Freitagabend in Iserlohn. Mit gequältem Blick ging der Verteidiger der Düsseldorfer EG auf die Strafbank. Noch am Mittwoch vor dem Spiel hatte 28-Jährige gewarnt, dass man in dieser ungemütlichen Eishalle am Seilersee vor allem in den ersten zehn Minuten aufpassen müsse. Da seien die Fans besonders laut, da gelte, ruhig zu bleiben und keine Fehler zu machen. Das Problem war nur: Die DEG machte haufenweise Fehler. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte sie bereits zwei Strafzeiten kassiert. Und als Ebner gegen Ende des ersten Drittels auf die Strafbank musste, stand es schon 3:1 für Iserlohn. Nach 60 Minuten hieß dann 6:3. Die zweite glatte Saisonniederlage der DEG war perfekt. Folglich rutschte sie nach 14 Spieltagen auf Platz vier der Deutschen Eishockey Liga ab.
Doch das dürfte niemanden ernsthaft gestört haben, die DEL hat noch knapp vier Monate Hauptrunden-Eishockey zu bieten, da ist die Tabelle erst mal zweitrangig. Vielmehr dürften sich Spieler und Trainerstab darüber geärgert haben, dass sie bei einem Team nahezu chancenlos waren, das zuletzt vier von fünf Spielen verloren hatte und auch am Freitag kein überragendes Eishockey spielte. Aber das eine Sache richtig machte: Es zwang der DEG ihr hektisches und aggressives Spiel auf. Und damit kam die gar nicht zurecht.
Erst im letzten Drittel zeigt die DEG die nötige Entschlossenheit
Anstatt hin und wieder das Tempo rauszunehmen und sauberes und klares Eishockey zu spielen, verfiel die DEG ihrerseits in Hektik und leistete sich zahlreiche Fehler in allen drei Zonen. Nicht mal das zwischenzeitliche 1:1 durch Jaedon Descheneau (9.) beruhigte die Lage. Es ging munter weiter mit den Unzulänglichkeiten. Hier verpasste Patrick Buzas den Pass auf den freien Mann, da verlor Calle Ridderwall die Scheibe unnötig, hier griff Alexander Barta nicht entschlossen an, dort packte Fredrik Pettersson Wentzel nicht beherzt genug zu. Den Torwart traf zwar die geringste Schuld an der höchsten Gegentorzahl der Saison, Sicherheit strahlte aber auch er nicht aus.
So war das Spiel eigentlich nach 20 Minuten entschieden. Auch im zweiten Drittel wurde es nicht besser. Kein guter Aufbau, kaum Druck auf das Tor. „Wir haben erst im letzten Drittel die richtige Entschlossenheit gezeigt“, fasste Trainer Harold Kreis zusammen. Widersprechen wollte niemand. Doch Zeit zum Trauern bleibt nicht. Bereits am Sonntag (16.30 Uhr/WZ-Liveticker) kommt Schlusslicht Schwenningen in den Dome. Ein Team, das vier seiner letzten fünf Spiele verlor. Die DEG dürfte gewarnt sein.