Düsseldorfer EG Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes

Düsseldorf · 4:3 gegen Köln, 3:2 nach Verlängerung in Straubing. Was lief gut? Was nicht?

Der Paradesturm der DEG nach dem Siegtreffer zum 4:3 am Freitag gegen die Kölner Haie (v.l.): Alexander Barta, Jaedon Descheneau und Philip Gogulla. Insgesamt sammelte das Trio am Wochenende neun Scorerpunkte.

Foto: Birgit Häfner

Nach vier Niederlagen in Folge meldet sich die DEG eindrucksvoll zurück. Am Freitag gewann sie das 220. Rheinische Derby gegen die Kölner Haie mit 4:3, am Sonntag legte sie ein 3:2 nach Verlängerung in Straubing nach. Nach 13 Spieltagen stehen die Düsseldorfer auf Rang zwei der Deutschen Eishockey. Der Rückblick auf das DEG-Wochenende.

Top: Reaktion

Die DEG stand erstmals unter Druck, nach vier Niederlagen in Serie waren Zweifel aufgekommen, ob der überragende Saisonstart mit sieben Siegen am Stück mehr als ein Strohfeuer war. Zumindest, wenn es weitere Niederlagen gegeben hätte. Nun lässt sich sagen: Die DEG der Saison 2018/19 ist eine andere als in den Jahren zuvor. Sie ist spielerisch ebenso stark wie mental. Das bedeutet natürlich noch gar nichts, aber Platz zwei und nur eine glatte Niederlage nach einem Viertel der Saison können sich sehen lassen.

Flop: Überzahlspiel

Zu Saisonbeginn die einzige echte Schwäche, dann über Wochen in Form, nun wieder Problemzone. Das Überzahlspiel gibt weiter Rätsel auf. Trotz namhafter Stürmer, die bei Fünf-gegen-Fünf treffen, wie sie wollen, will im Powerplay nicht viel klappen. Was umso bitterer ist, da die DEG momentan zahlreiche Fouls zieht. Am Wochenende war sie elf Mal in Überzahl, sie nutzte das für gerade mal ein Tor. Zu wenig.

Top: Erste Reihe

Wenn sich die DEG auf eines verlassen kann, dann ist es ihre Paradereihe. Am Wochenende sammelte das Trio neun Scorerpunkte. Der überragende Mann war einmal mehr Topscorer Jaedon Deschenau, der gegen Köln doppelt traf und in Straubing das 2:1 für Philip Gogulla auflegte. Gogulla hatte Descheneaus zwei Treffer gegen die Haie vorbereitet  und Bernhard Ebners Siegtreffer in Straubing. An dem Tor war auch Alexander Barta beteiligt, ebenso an Descheneaus Siegtor im Derby. Bartas aktuelle Erfolgsserie liegt bei neun Spielen in Folge mit mindestens einem Scorerpunkt. Nicht umsonst sind Descheneau (4.), Gogulla (6.) und Barta (14.) alle unter den 15 besten Scorern der Liga zu finden.

Flop: Unterzahl

Nicht nur die Überzahl war schwach, generell hatten die Special-Teams am Wochenende nicht das Niveau der Spiele zuvor — auch das Unterzahlspiel. Gegen Köln gab es gleich zwei Gegentreffer, in Straubing einen. Macht drei Tore bei neun Unterzahlspielen. Addiert man die Erfolgsquoten bei Überzahl (9,0 Prozent) und Unterzahl (66,6 Prozent), kommt man gerade mal auf 75,6 Prozent. Der Saisondurchschnitt lag bislang bei 108,2 Prozent.

Top: Atmosphäre im Dome

Mehr als 12 500 Zuschauer waren am Freitag für das Derby gegen die Haie in den Dome gekommen, und bekamen einiges geboten. Was auch an ihnen selbst lag. Beide Fangruppen trieben ihr Team unabhängig vom Spielstand an. Kein Vergleich zur sonst hin und wieder langweiligen Atmosphäre im Dome.

Flop: Spieltermin am Sonntag

Was sich die DEL dabei gedacht hat, Spiele auf Sonntagabend 19 Uhr zu legen, weiß wohl nur sie selbst. Der Termin ist für alle Beteiligten unglücklich: Spieler, (Auswärts-)Fans, Medien. Angeblich seien die Einschaltquoten besser, wenn es mehr verschiedene Anfangszeiten über den Tag verteilt gibt. Aber schauen die Fans aus Mannheim, Berlin oder Nürnberg sonntagsabends wirklich Straubing gegen Düsseldorf? Wahrscheinlicher ist es, dass der Termin selbst Fans der beteiligten Teams abschreckt, weil sie etwas anderes vorhaben. Verifizieren lässt sich das freilich nicht, DEL und Telekomsport veröffentlichen keine Zuschauerzahlen für einzelne Spiele. Sie wissen wohl, warum.